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  • Licht und Höhlen, Teil 1

    Licht und Höhlen, Teil 1

    Vor einiger Zeit habe ich in einem Beitrag eines anderen Höhlentauchlehrers einen Begriff verwendet, um etwas zu beschreiben, was ich während meiner Kurse versuche meinen Studenten weiterzuvermitteln.

    In aller Kürze ist es eine Komponente der Lichtkommunikation. In jedem Manual über Höhlentauchen steht, dass Handzeichen in Höhlen erleuchtet sein müssen, damit man sie sehen kann. Jedem Höhlentaucher ist das natürlich bekannt, aber der Schritt vom Freiwasserkommunikator zum korrekten Kommunizieren in der Höhle ist manchmal gar nicht so einfach und erfordert etwas Umdenken speziell für den Ansatz, wie ich meine Lampe verwende.

    Ich hatte damals vom schweigenden Licht (aka light silence) gesprochen, um den Zustand zu beschreiben, dass mein Lampenstrahl in der Höhle nicht hin und herfuchtelt und unruhig die Höhle absucht, wie so viele Taucher es anwenden, wenn sie den Lampenstrahl ihren Augenbewegungen folgen lassen.

    Wenn man jemand beobachtet, der seine Umgebung „scannt“ oder ein Bild genau betrachtest, sieht man, dass die Augen in vielen Bewegungen kreuz und quer gehen und es nicht so aussieht, als ob man einer Struktur folgt, wie man eine Umgebung oder eben ein Bild aufnimmt, damit man die bestmögliche Information in kürzester Zeit erhalten. Aber viele Taucher verwenden ihre Lampen dann parallel genauso, wie Zeiger oder Schwerter, die eben den Augenbewegungen folgen, wenn es eigentlich nicht notwendig ist, die Lampen ständig und vor allem schnell oder gar hektisch zu bewegen.

    Wenn wir in einem Team tauchen und das Team die entsprechende Nähe zueinander hat und unsere Lampenbewegungen harmonisch aufeinander abgestimmt sind, dann sehe ich mehr als nur mit meiner Lampe. Wenn ich beispielweise als Zweiter im Team meinen Lampenstrahl an die Leine hinführe, wenn der erste Taucher seine wegführt, so leuchte ich automatisch den etwas dunkleren Raum aus und er (und auch ich) können mit unseren normalen Augenbewegungen einen grösseren Raum absuchen und die Informationen aufnehmen. Der Lampenstrahl ist also nicht direkt vor mich gerichtet, sondern in einem Abstand, so dass auch der vordere Taucher den ausgeleuchteten Raum sehen kann.

    Für mich ist eine ruhige Lampenhaltung wichtig, weil es mich selber in einen Zustand der Ruhe versetzt, und ich mich dann auf die notwendigen und wichtigen Dinge und Kommunikation konzentrieren kann.

    Das schweigende Licht ist ein mächtiges Werkzeug, das richtig angewandt, ein Zusammenspiel und Harmonie im Team herbeiführt und das Gefühl, im Flow zu sein. Falls dich Höhlentauchen interessiert oder du den ersten Schritt zum technischen Tauchen machen möchtest, beantworte ich deine Fragen gern in einem persönlichen Gespräch oder e-mail.

  • Lebenslanges Lernen – Teil Zwei

    Lebenslanges Lernen – Teil Zwei

    Wer hier auf meinem endlich öffentlich gestellten Blog nachforscht und sucht, wird meine ersten Teil dazu finden, den ich in 2009 geschrieben habe.

    Viele meiner Lernerfahrungen vor allem im Tauchen sind durch die Kurse, die ich belegt habe, durch die Kurse, die ich gegeben habe (ja, nicht nur mein Student lernt, sondern ich auch jedes Mal) und natürlich durch die Erfahrung der vielen Tauchgänge entstanden.

    Mein Weg in Mexiko hat mich vom Sporttauchlehrer zum Höhlentaucher, dann zum Höhlentauchlehrer und danach generell technischen Tauchlehrer geführt und Anfang 2024 dann einen Kreis geschlossen, in dem wieder zur Ausbildung auf der Sporttauchebene gehe, denn ich bin nun Trainer für Tauchlehrer und Course Director bei SDI, sowie Instructor Trainer für verschiedene technische Kurse.

    Die Entscheidung dazu war ein Gemisch aus verschiedenen Motivationen und ich bin hier ganz ehrlich das erste war FOMO – fear or missing out – so viele meiner Kollegen und Freunde vor Ort, die fast alle jünger als ich sind, sind inzwischen Instructor Trainer und als die Gelegenheit kam, diesen Workshop hier in Playa del Carmen zu machen, konnte ich mich nicht wirklich mehr davor drücken. Wachsen und Lernen ist manchmal nicht einfach, wie so viele Menschen, bin auch ich bequem geworden, hab mich eingerichtet in meinem Leben und habe eine Routine entwickelt.

    Routinen sind gut, aber sie behindern auch, in Richtungen zu wachsen, die man nicht wirklich im Blickwinkel hat, und selbst wenn ich immer noch nicht genau sehe, wohin mich meine neue Qualifikation führen kann und wird, so hab ich nun neue Alternativen, die ich genauer erkunden werde.

    Als Taucher kann es sein, dass du Dive Master oder gar Tauchlehrer werden möchtest, oder du bist bereits Tauchlehrer und möchtest nun in die technische Sparte wachsen? Mach es mir nach und fang einfach an, die Möglichkeiten werden sich ergeben, wenn du die Tür einmal geöffnet hast.