Schlagwort: Mexiko

  • Kommunikation

    Kommunikation

    Seit Tagen hatten wir einen Höhlentauchgang geplant. Gestern Abend kam eine Nachricht, die ich erst mitten in der Nacht gesehen habe: „Hallo, alles klar für morgen?“
    Darauf habe ich um 2 Uhr kurz zurückgeschrieben: „Ja, alles klar, wir sehen uns morgen früh.“
    Am Morgen kam dann die Antwort, dass mein Tauchpartner leider arbeiten müsse und deshalb nicht kann. Das war auch der Grund für seine Nachricht. Etwas verwirrend. Menschlich? Sicher. Aber irritierend.

    Ein anderes Beispiel: Wir gehen Höhlentauchen. Mitten in einem schönen, aber technisch unspektakulären Abschnitt fragt mein Vordermann per Lichtsignal ein Ok ab. Ich antworte nicht, weil ich nicht verstehe, warum er fragt. Also tauche ich weiter, bis ich näher an der vom Lichtkreis markierten Stelle bin – vielleicht zeigt er mir ja ein Tier, das ich wegen meiner Kurzsichtigkeit übersehen habe. Mein Buddy schwimmt derweil weiter und fragt erneut ein Ok ab. Nachdem ich Zeit und Luft kontrolliert hatte, bestätigte ich schließlich widerwillig. Im Debriefing habe ich die Situation aufgeklärt, um den Kommunikationsloop zu schließen. Der Unterschied ist, wie ein Höhentaucher oder ein Sporttaucher kommuniziert.

    Beim Höhlentauchen ist Kommunikation stark reduziert. Wir besprechen den Plan vor dem Tauchgang, und die Übereinkunft lautet: Alles ist in Ordnung, solange niemand das Gegenteil kommuniziert , das kann ein Erreichen eines Limits sein, auftretende Problemen oder schlicht die Entscheidung, den Tauchgang zu beenden. Diese Regel wird als „Goldene Regel des Höhlentauchens“ zusammengefasst:
    „Jeder Taucher hat das Recht, einen Tauchgang zu beenden, zu jeder Zeit, aus jedem Grund – und es wird vor allem nicht unter Wasser darüber diskutiert.“

    Jeder Taucher kann den Tauchgang beenden, zu jeder Zeit, aus egal welchem Grund, Fragen werden nicht gestellt
    (c) Picture Poby Han


    Nach dem Tauchgang besprechen wir, ob die Kommunikation funktioniert hat und wo es Verbesserungsbedarf gibt.

    Im Sporttauchbereich ist es anders. Dort wird das Ok häufig als Frage-Antwort-Muster genutzt. In den Handzeichen wird erklärt: Auf ein Ok muss ein Ok zurückkommen – ohne Differenzierung. Ich mache das mit Anfängern bewusst anders. Beim Abtauchen zeige ich nicht einfach Ok, sondern auf die Ohren und frage Ok – damit lenke ich die Aufmerksamkeit auf den Druckausgleich. Unter Wasser zeige ich auf mein Finimeter und frage Ok, also ob noch genug Luft vorhanden ist. Wenn der Schüler dann voller Freude Ok gibt, weil er den Tauchgang genießt, bestätige ich das natürlich. Aber diese Feinheiten in der Kommunikation mit einem Open-Water-Taucher im Detail zu besprechen, geht über die kurze gemeinsame Zeit hinaus. In der Ausbildung für Sporttaucher setze ich andere Prioritäten.

    Zum Schluss eine kleine Anekdote, die mir so oft passiert ist, dass ich sie als „typisch mexikanisch“ verbuche:
    An der Tankstelle:
    – Karte oder Bar?
    – Karte.
    – Gerät kaputt. Nur Bar.

    Was sind für dich sinnlose Kommunikationsschleifen im Alltag? Und hast du beim Tauchen auch schon mal ähnliches erlebt?


  • Über Kurse und Zertifizierungen

    Über Kurse und Zertifizierungen

    Daniel, Christine and Geraldine SDI Instructor Trainer enjoying an ocean dive

    Immer wieder stoße ich im Alltag als Tauchlehrerin und Instructor Trainerin auf die gleiche Frage: Wann ist ein Taucher wirklich bereit für die nächste Stufe seiner Ausbildung?
    Es ist leicht, Regeln und Voraussetzungen auf dem Papier zu erfüllen, doch in der Praxis geht es um viel mehr: Sicherheit, Erfahrung und vor allem Ehrlichkeit. Genau darum soll es in diesem Beitrag gehen.

    Kürzlich habe ich einen weiteren Beitrag im sehr interessanten SDI-Blog gelesen. Es ging darum, dass man als Tauchlehrer auch einmal Nein sagen muss, wenn ein Student noch nicht bereit für die angestrebte Zertifizierung ist. (Die Blog-Beiträge verlinke ich am Ende.)

    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Es ist nicht einfach, als angestellter Tauchlehrer das Gleichgewicht zu finden ; Wer ist wirklich bereit für eine Zertifizierung, und wann spielen externe Faktoren eine Rolle, die die Entscheidung beeinflussen.

    In der Theorie liest sich das alles super einfach. In der Praxis ist es aber ganz anders, besonders wenn man in einem Shop arbeitet, der einen als Tauchlehrer nicht zu 100 % unterstützt. Stattdessen gibt es feste Regeln, wie lange ein Kurs dauern darf, aber keine klaren Guidelines, was passiert, wenn ein Student eben mehr Zeit braucht. Niemand erwartet, dass wir umsonst arbeiten. Das sollte auch den Kunden bewusst sein. Aber die Verantwortung liegt eben auch beim Inhaber, dies transparent und klar zu kommunizieren.

    Als unabhängig arbeitender Tauchlehrer ist es für mich deutlich einfacher. Ich bin nur mir selbst gegenüber verantwortlich, und für mich steht Sicherheit immer an erster Stelle. Wenn ich das Gefühl habe, ein Taucher ist ohne Supervision noch zu „wackelig“ in seinen Fertigkeiten, dann kann ich ihn nicht mit einer Zertifizierung losschicken.

    Als Tauchlehrer und Instructor Trainer treffe ich häufig auf Kandidaten, die ich vorher noch nie gesehen habe. Auch wenn sie auf dem Papier alle Eingangsvoraussetzungen erfüllen, weiß ich nicht, ob sie in ihren bisherigen Kursen korrekt evaluiert wurden oder ob ihre Erfahrung wirklich ausreicht.

    Mein oft zitiertes Beispiel: Ein Divemaster-Kandidat, der keinen Druckausgleich konnte und im Rescue-Kurs von seinem Tauchlehrer einfach 15 Minuten vorab unter Wasser geschickt wurde, weil er so lange brauchte, um überhaupt auf 10 m zu kommen. Ich hatte aber auch schon „Intro-to-Cave“ zertifizierte Taucher, die nach zwei Wochen Training mit mir die Voraussetzungen für diese bereits erlangte Zertifizierung nach meinen – und den allgemeinen – Standards nicht erfüllt haben.

    Immer wieder liest man auf Social Media bei Tauchlehrerkursen, dass der Instructor Trainer eine 100 % Bestehensquote hat. Also: alle Kandidaten, die zur Instructor Evaluation angetreten sind, haben bestanden. Aber die entscheidende Frage ist doch: Wie viele sind während des Trainings abgesprungen? Wird das irgendwo erwähnt? Wie vielen wurde gesagt, dass sie noch mehr Erfahrung brauchen, ihre Fertigkeiten verbessern müssen, um ihr Ziel zu erreichen? Für mich ist es eine klare Verzerrung in der Werbung für einen IDC, wenn von einer 100 % Bestehens-„Garantie“ gesprochen wird.

    Ein sehr krasses Beispiel für Schönrederei sind die sogenannten „No-Kill Shelter“. In der Öffentlichkeit stehen sie in dem Ruf, besser zu sein als Tierheime, die Tiere einschläfern. Was aber kaum jemand erwähnt: Viele dieser Einrichtungen nehmen bestimmte Rassen oder schwer vermittelbare Tiere gar nicht erst auf und treffen so von Anfang an eine Selektion. Ähnliches sehe ich auch hier vor Ort bei manchen Rescue-Organisationen: Welpen und kleine Hunderassen werden bevorzugt, weil sie leichter zu vermitteln sind. Das entspricht aber nicht unbedingt den wirklichen Notwendigkeiten.

    Eine Kollegin von mir lehnt Taucher für ein Training grundsätzlich ab, wenn sie ihrer Meinung nach zu wenige Tauchgänge haben, zum Beispiel nur 50, aber mit dem Wunsch, im Höhlenbereich einzusteigen. Ich habe versucht, ihr zu erklären: Auf dem Papier sind die Eingangsvoraussetzungen erfüllt. Ob der Taucher am Ende das gewünschte Level erreicht, hängt jedoch von seiner tatsächlichen Performance im Kurs ab.

    Wenn ich nun einen Tauchlehrer-Kandidaten habe, der extra anreist und sich zwei Wochen Zeit nimmt, um Tauchlehrer zu werden – reicht diese Zeit aus, um eventuelle Mängel aus der vorherigen Ausbildung aufzuarbeiten? Aus meiner Sicht: ein klares Nein. Der IDC selbst ist bereits sehr anspruchsvoll – mindestens acht, in größeren Gruppen eher zehn intensive Tage. Erst wenn wir uns persönlich kennenlernen, kann ich Defizite erkennen und gezielt daran arbeiten. Genau das ist schließlich meine Aufgabe: Taucher zu besseren Tauchern auszubilden und ihnen die Werkzeuge in die Hand zu geben, gute Taucher und gute Ausbilder zu werden.

    Meine klare Empfehlung: Mit ausreichend Zeit im Gepäck anreisen – oder den Tauchlehrerkurs gleich in Kombination mit einem anderen Kurs über zwei getrennte Zeiträume bei mir planen. So lernen wir uns, unsere Erfahrungen und unsere Arbeitsweise schon vorher kennen.

    https://www.tdisdi.com/iti/pass-or-fail-students-instructors

    https://www.tdisdi.com/iti/evolution-of-scuba-open-water-training

    Am Ende zählt für mich nicht, wie schnell jemand ein Brevet in der Hand hält, sondern dass er oder sie sicher und mit Freude taucht, und damit langfristig ein guter Taucher oder Ausbilder wird.
    Wenn du überlegst, den nächsten Schritt in deiner Tauchausbildung zu gehen, nimm dir die Zeit, die du wirklich brauchst. Schreib mir gerne direkt, dann finden wir gemeinsam den passenden Weg und das richtige Tempo für deine Ziele.

  • Navigation beim Höhlentauchen

    Navigation beim Höhlentauchen

    Seit den Anfängen des Höhlentauchens und der Erforschung von Unterwasserhöhlen hat es einen gewaltigen Sprung im Wissen um das sichere Betauchen von Höhlen gegeben. Ausbildungsorganisationen haben Minimumstandards festgelegt, was trainiert werden soll und was die Minimalausrüstung für das Höhlentauchen ist. Dazu zählt auch das Navigationskit.

    Ein Navigationskit – auch pig tail (Schweineschwänzchen) genannt, ist ein Gummischlauch, auf den mehrere personalisierte richtungsweisende aka Pfeile und nicht richtungsweisende Marker, Kekse oder Cookies genannt angesteckt werden können. Bei TDI ist das Minimum je 3 Stück pro Taucher. Und dann gibt es auch noch die REMs (reference exit marker).

    Woher kommen diese Marker?

    Die Idee seinen Weg in einer Höhle zu markieren stammt ursprünglich aus der Trockenhöhlen Erforschung. Mit dem Erforschen von Unterwasserhöhlen wurden Techniken angepasst und über die Jahre erweitert. Angefangen damit, dass in erforschten Höhlen der Etikette nach die Explorationsleine installiert bleibt. In Mexiko mit Ausnahmen, wenn die Tunnel nur kurz sind, nirgendwo hinführen, parallel zum Haupttunnel verlaufen usw. Nachdem aber nun jeder Taucher der Originalleine entlang tauchte, entstand das Bedürfnis seinen individuellen Weg zu markieren. Als erste Hilfsmittel nahm man, was leicht verfügbar war und das war Tape, welches man an die Leine kleben konnte und Wäscheklammern. Aus dem Tape, welches erstmalig 1976 in den USA von Lewis Holzendorff in Dreiecksform verwandt wurde, den sogenannten Dorff-Markern, haben Forrest Wilson, Sheck Exley und andere mögliche Formen auf einem Workshop des NSS-CDS diskutiert und heraus kamen die heute bekannten Höhlenpfeile, deren Design später von DiveRite aufgekauft wurde und in Massen produziert wurde. Die Wäscheklammern entwickelten sich zu persönlichen Markern, den Cookies, die von Daniel Riordan 1997 in Akumal entwickelt wurden und heute noch Hauptnavigationsmittel bei GUE Tauchern ist. Bil Phillips hat 2011 die Reference Exit Marker vorgestellt – kurz REM und seine Idee, wie sie in der Höhlennavigation verwendet werden können. Hier das Video dazu.

    Viele Höhlentaucher, die mich in Mexiko besuchen, kennen Navigationen aus anderen Höhlensystemen weltweit, aber kennen sich nicht wirklich mit der „mexikanischen Höhlen- Navigation“ aus. Das hört sich nun chaotischer an, als es ist, denn wir sind hier nun mal der Schmelztiegel verschiedener internationaler Einflüsse und aber auch der Innovationsmotor für neue Techniken und Verfahren. Und genau deshalb habe ich über die Jahre angepasst, wie ich meine Höhlentauchschüler in der Navigation einweise und wie wir Kekse, Pfeile und REMs korrekt nutzen. Jeder Höhlentaucher wiederholt anfangs mit mir, auf welche Art er/ sie gewohnt ist zu navigieren, wie ich es normalerweise mache, auf welche Version wir uns einigen, so dass es für alle im Team sicher ist und dann besprechen wir oftmals nach den Tauchgängen, was wir an anderen Varianten anderer Teams gesehen haben.

    Es gibt ein paar Bücher über Navigation zu kaufen und die meisten, die ich kenne sind auf Englisch. In diesem Zusammenhang möchte ich aber das neu in 2024 erschienene kleine Büchlein von Günter Persoglia nennen, das informativ über Höhlentauchausbildung in Deutsch informiert. Nur nebenher, ihr findet mich auf der Titelseite und auch in ein paar Fotos im Buch. Hier könnt ihr mit ihm Kontakt aufnehmen.

    Wenn euch das Lust auf mehr macht, dann schreibt mir doch einfach und wir machen zum Höhlentauchen oder -Training aus.

    Christine

  • Vergessene Seelen

    Vergessene Seelen

    Das Schöne an Social Media ist, dass des Interaktionen auslöst, dass man in Kontakt mit Menschen bleibt, die woanders sind und dass man dieses Netzwerk für allerlei Zwecke, sei es für Kundenaquise oder mehr dem Gemeinwohl ausgerichtete Ziele nutzen kann

    In diesem Sinne poste ich auch über meine Aktionen im Tierschutz, hab dafür sogar meine eigene FB-Seite F.R.E.S.A., aber viel geht natürlich auch über mein persönliches Profil, da die Verbreitung grösser ist.

    Mexiko ist ein Land mit unglaublicher Schönheit und Menschen, die äusserst herzlich sind. Obwohl die Gesetze zum Schutz von Fauna und Flora in Mexiko sehr fortschrittlich sind und Haustieren gerade in den vergangenen Jahren durch neue Gesetze und Regelungen sehr geholfen wird, ist ein Schwerpunkt der Berichterstattung in den Medien jedoch, über die Schattenseiten, den Abschaum und das Grauen zu berichten.

    Wenn ich ein Tier rette, berichte ich normalerweise von der ersten Minute über den Zustand, da ich sehr häufig hier bereits das erste Mal um Hilfe bitte. Denn 100% der geretteten Tiere müssen zum Tierarzt und sich einer oder mehrerer Behandlungen unterziehen, bis sie gesund sind und in ein neues Zuhause vermittelt werden können. Nicht immer gibt es ein Happy End und leider habe ich Tiere auch schon erlösen müssen, weil sie nicht geheilt werden konnten.

    Wann immer möglich poste ich dann mit einem positiven Touch, denn ich möchte weder jeden Tag jammern, noch etwas schwärzer malen als es sowieso schon ist oder mit grafischen Darstellungen von Gewalt oder Verletzungen Aufmerksamkeit gewinnen. Aber hier kommt der Punkt: Leute, die meine Beiträge ansehen und dem Tierschutz wohlgeneigt sind, sehen die Notwendigkeit nicht, auch mir zu helfen, wenn ja nach aussen hin alles in Ordnung zu sein scheint. Auch wenn ich schreibe, dass ich für einen Hund ein Zuhause suche, dass er gesund ist und nicht bei mir bleiben kann (denn ich kann nicht jeden Hund adoptieren, dem ich geholfen habe, so geht das nicht), wird unterschwelig angenommen, dass er bei mir ein gutes Zuhause hat und ich mich um ihn gut kümmern werde.

    Ein gutes Zuhause ist aber oftmals etwas anderes als ein guter Platz um zu Heilen und Gesund zu werden.

    Ich verstehe, wenn Menschen versuchen etwas Nettes zu sagen oder zu Helfen und weder was sie sagen, kommt als Nett an, noch ist die Hilfe wirklich hilfreich, dass es oftmals ein Kommunikationsproblem ist. Ich weiss auch, dass die FB Algorithmen mir etwas helfen, wenn irgendwas gepostet wird (selbst der doofe sprichwörtliche Punkt unter vielen Beiträgen um ihn zu pushen), aber mein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn meine Message nicht rüberkommt und mir nicht geholfen wird, ist überwältigend.

    Jeden Beitrag den ich mit dem Hashtag #adoptdontshop #adoptame oder ähnlichem poste, meint wörtlich, dieser Hund ist in Adoption und Nein, dieser Hund bleibt nicht bei mir. Meine Geduld auf die Probe zu stellen, weil er ja schon so lange bei mir ist und es ihm ja offensichtlich gefällt, ist die Verkennung der Gesamtsituation (die ich auch immer wieder darstelle).

    Im aktuellen Fall sind es 2 Jahre, dass ich Remi aus einer Situation aufgenommen habe, die ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Hier ist Remis Album auf Facebook. Es hat eine lange Zeit gedauert, bis sie gesund war, weil ich ein Behandlungsprotokoll gewählt habe, das über mehrere Monate sich hinzog. In diesen Monaten ist sie stark geworden, konnte geipmpft werden, hat ihr Vertrauen in die Menschen wieder gefunden und ich konnte mit einem Grundtraining mit ihr beginnen. Leider hat sie es aber nie geschafft, sich in die Gemeinschaft meiner Hunde zu integrieren, so dass es zu mehreren Kämpfen kam, die ich getrennt habe, bis ich dann konsequent sie nicht mehr ohne Leine im Haus laufen ließ und wenn ich nicht im gleichen Zimmer bin, sie nicht mit meinen Hunden alleine ist. Als Hintergrund muss ich dazu sagen, dass ich einen Hund habe, der sehr futterneidisch ist und seine Rescourcen auch verteidigt, einen Hund, der sehr aggressiv auf schnelle Bewegungen in seiner Nähe reagiert, ein Hund, der sehr ängstlich ist und mit extremen Bellen und Stress auf Geräusche von aussen reagiert sowie zwei andere Hunde, die an einem Kampf teilnehmen, wenn er mal angefangen hat. All das sind keine schlechten Hunde und es sind meine Hunde, aber da Remi selber sehr futterorientiert ist, gerne rumspringt und mit dem Stofftier spielt und meiner Ansicht nach auch, normale Hundekommunikation in ihren jungen Jahren nicht gelernt hat, findet sich hier das Potential zur Eskalation.

    Schreibe ich nun darüber, wie toll sie ist, bekomme ich den Kommentar, ui, die wird bei dir bleiben, weil es ihr so gefällt. Schreibe ich, was sie benötigt, nämlich dass sie keine Gesellschaft von anderen Hunden (oder Katzen) benötigt, bekomme ich Schelte, dass ich nicht so negativ schreiben soll.

    Fakt ist, ich suche ein Zuhause für Remi, ein Zuhause, das sich verpflichtet ihr ein besseres Zuhause zu bieten, als ich es kann, mehr Zeit mir ihr zu verbringen und auf ihre Bedürfnisse mehr einzugehen. Remi ist eine aktive Hündin, die gern an der Langleine Spaziergänge im Grünen machen möchte, die abends gern an der Seite ihres Menschen kuschelt und Fernseh sieht, die es liebt, ihr Plüschtier selber durch die Luft zu schmeißen und unter Aufsicht und mit den richtigen Hundefreunden auch spielen kann. Was sie nicht kann, ist mit Stress richtig umgehen und einfach die anderen ignorieren, sondern sie fährt dann auch hoch. Was ich ihr noch nicht einmal ankreiden kann. Kenne genug Menschen (inklusive mich selber), die auch nicht immer mit Stress richtig umgehen.

    Bitte helft mir, ihr das passende Zuhause zu finden. Ich weiss, es ist nicht einfach, weil sie eben das besondere Zuhause sucht, ich weiss, es gibt viele andere Hunde, denen schneller geholfen werden kann, sie zu vermitteln und wegen der riesigen Anzahl von Hunden (und Katzen) in Not hier in Mexiko und weltweit, gehen die Fälle im System verloren, die eben etwas mehr Hilfe brauchen, um zu ihrem Happy End zu kommen. Aber ich benötige dieses Netzwerk, um eben mehr Leute zu erreichen und ihre perfekte Familie zu finden. Vielen Dank.