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  • Alter Hase

    Seit 2002 bin ich nun PADI Tauchlehrer und reihe mich damit in die lichter werdende Schar der Tauchlehrer ein, die in diesem Business über mehrere Jahre bestehen. In Playa del Carmen haben wir jedoch den Vorteil, dass wir eine hohe Dichte an technischen Tauchern und technischen Tauchlehrern haben und es aus diesem Grund nicht ungewöhnlich ist, wenn man einen erfahrenen Tauchlehrer trifft.

    Diesen Weg bin ich ja selber gegangen, jedoch betone ich immer wieder, dass ich selbstverständlich auch Anfänger im Tauchen unterrichte. Mit der Weiterbildung eines Tauchlehrers ergibt es sich sehr oft, dass diese die Anfängerkurse nicht mehr unterrichten, und das ist aus wirtschaftlicher Sicht durchaus verständlich. Anfängerkurse sind darauf ausgelegt, dass sie in Gruppen unterrichtet werden, die Verdienstspanne ist nicht so gross wie bei einem technischen Kurs. Und dem Gesetz der Marktwirtschaft müssen wir uns alle beugen. Habe ich jedoch eine Lücke in meinem Terminplan gross genug für den entsprechenden Kurs biete ich durchaus konkurrenzfähige Preise an zuzüglich dem Vorteil, dass ich über eine aängjährige Erfahrung verfüge.

    Kürzlich passierte mir folgendes:
    Ich habe einen Open Water Kurs unterrichtet und befand mich auf dem Boot für Freiwassertauchgang 3 und 4. Nach dem Tag konnte ich meine beiden Studenten zum erfolgreichen Abschluss ihres Kurses beglückwünschen. Beim Verlassen der Tauchbasis, für die ich an diesen Tagen freiberuflich gearbeitet hatte, wurde ich darauf hingewiesen, dass ich einen Standardverstoss begangen hätte. Ich war wir vor den Kopf gestossen, ich Frau PADI? Das kann doch nicht wahr sein. Rückfragen bei PADI haben jedoch ergeben, dass es tatsächlich so war. PADI hat keine Sankionen mir gebenüber verordnet, sondern wir haben das in emails geklärt.

    Wie kam es dazu?
    Über die Jahre haben sich bei mir Lösungen für bestimmte Übungsabläufe eingeschlichen, die aus der damaligen Situation notwendig waren. Solche Situationen werden bestimmt durch die Kollegen, mit denen man zusammenarbeitet und die helfen und zuarbeiten sollten, mit dem Tauchbasisbesitzer, der Forderungen in Bezug auf Effizienz stellt oder einfach aufgrund der Wetterbedingungen.

    Wer keine Zeit hat, seine Arbeitsweise immer wieder zu hinterfragen, auf Kritik seiner Kollegen zu hören, Updates der Trainingsorganisation zu lesen und anzuwenden und sonst einfach nur darauf vertraut, dass er als alter Hase ja alles aus dem Eff-eff kann, kreiert innerhalb kürzester Zeit seinen eigenen Kurs.

    Fazit
    Als Freiberufler habe ich mehr Zeit für die Vorbereitung und Nachbearbeitung von Kursen, ich stelle mich individuell auf jeden Studenten ein. Ich ziehe nicht nur einen Kurs nach dem anderen durch, sondern habe genügend Zeit, selber tauchen zu gehen und mit selber taucherisch und sonstig fortzubilden.

    Vielen Dank an alle, die über diese lange Zeit mir ihr Vertrauen bewiesen haben. Ich arbeite auch in Zukunft daran, dies mir zu erhalten.

    Christine

  • Höhlentauchlehrer

    Für den letzten und aufwendigsten Schritt hatte ich mir ein Zeitlimit bis Ostern 2011 gesetzt und ich freue mich, dass meine Planungen auch aufgegangen sind, denn am 04.04.2011 hat mir TDI bestätigt, dass ich die Zertifizierung zum Höhlentauchlehrer / Cave Instructor TDI habe.

    Folgende Kurse können nun bei und mit mir gebucht werden

    Cavern Diver / Grottentaucher
    Intro-to-Cave Diver
    Full Cave Diver / Höhlentaucher

    Eingentlich sind die Eingangsvoraussetzungen für den Kurs recht niedrig gehalten, jedoch sollte sich jeder vor Augen halten, dass im technischen Tauchen keine Zertifizierungen bezahlt werden sondern Trainingstage gebucht und bezahlt werden.

    Jeder wird entsprechend seines Ausgangsniveaus seine Tauchtechniken verbessern und lernen sich richtig und korrekt in der Grotte- und Höhlenumgebung zu verhalten.

    Zum technischen Taucher wird man jedoch nicht, indem man die entsprechenden Techniken lernt, sondern die Transformation beginnt individuell im Kopf des jeweiligen Tauchers.

    Wenn du die folgenden Fragen mit Ja beanworten kannst, bist du auf irgendwo auf der Entwicklunsstufe zwischen Urlaubstaucher und technischem Taucher. Entscheide selber, ob du bereit bist, den erhöhten Anforderungen des technischen Tauchens gerecht zu werden:

  • Du planst für den kommenden Tag einen Tauchgang und auch wenn es so schön heute abend ist, entscheidest du dich vorzeitig nach Hause zu gehen, damit du für den kommenden Tag fit bist.
  • Deine Ausrüstung ist gut gewartet und du kannst kleinere Reparaturen auch selber durchführen.
  • Du kennst dich mit deinem Tauchcomputer aus und weisst, wir er eingestellt werden muss und was alle Anzeigen bedeuten.
  • Wenn du tauchen gehst, verlässt du dich nicht ausschliesslich auf den Guide, sondern beteiligst dich aktiv an der Tauchgangsplanung und vorbereitung.
  • Du hast deine eigene Meinung und Grundsätze über deine Limits und folgst nicht blind einem Führer, der sagt, dass das schon so ok wäre.
  • Du kannst viele Problemchen und Fast-Notsituationen unter Wasser alleine lösen ohne nervös und panisch zu werden.
  • Du kennst dich ein bisschen in Tauchtheorie aus, selbst wenn es nicht viel ist, hast du keine Angst, neues zu lernen.
  • Du weisst, dass du kein perfekter Taucher bist und dass es immer wieder Situationen und Tauchumgebungen geben wird, die von dir erfordern, dass du dich anpasst.
  • Du weisst, dass Lernen durch Erfahrung gut sein kann, dass jedoch Kurse bei erfahrenen Tauchlehrern ein wichtiger und notwendiger Schritt im Lernprozess ist.
  • Frohe Ostern

    Christine

  • Fortsetzung von: Bullenhaie der Riviera Maya

    Tourismus und Tourismus – das ist der Antrieb, der den Motor an der Riviera Maya am Laufen hält. Jeder versucht, seinen Anteil vom Kuchen der reichen Ausländer zu bekommen. Carlos Slim (Mexikaner) ist der reichste Mann der Welt, das macht aber Mexiko nicht automatisch zu einem wohlhabenden Land, die Kaufkraft pro Kopf ist laut Statistik um mehrere Ränge hinter Russland auf Platz 61. Was ich damit aussagen will, ist dass es in Mexiko ein immenses Gefälle zwischen unglaublich reich (1), ziemlich reich (ein paar) und ziemlich arm (viele) gibt. Wer keine Arbeit in tourismusnahen Bereichen hat, ist arm und hat auch wenig Aussichten, das zu ändern.

    Was hat das mit Bullenhaien zu tun? Ziemlich viel.

    Zum einen meinen einige Tauchschulen in und um Playa del Carmen, dass sie das Tauchen mit Bullenhaien zu absolut überteuerten Preisen anbieten können. Der Kunde zahlt es ja. Nichts gegen ein gutes Preis- Leistungsverhältnis und wenn ich entsprechend etwas geboten bekomme, dann bin ich auch bereit, dafür zu zahlen. Für eine Naturbegegnung mit einem Tier, welches ich mit sehr geringem Aufwand und relativ hoher Wahrscheinlichkeit sowieso an bestimmten Plätzen zu bestimmten Jahreszeiten sichten würde, zahle ich persönlich keinen Cent mehr. Überdies sind viele Guides schlecht trainiert, haben kein Hintergrundwissen, welches sie weitergeben könnten oder auch falsches Wissen, wodurch sie mehr Ängste aufbauen als die Scheu vor diesen wunderschönen Tieren zu nehmen.

    Ausserdem baut man damit eine Erwartungshaltung beim Kunden auf, der ja mehr zahlt, also auch „fordert“, dass er seinen Hai zu sehen bekommt und sehr leicht kommt man in Versuchung, diesem nachzukommen, indem man sicherstellt, dass die Haie kommen. Wie? Man wirft einfach Futter ins Wasser kurz vor dem Tauchen (so wie die Haie ja schon seit Jahrzehnten Bootslärm an dieser Stelle mit rückkehrenden Fischern assoziierten, die dort ihre Netze säuberten) oder die besonders arroganten Ignoranten ziehen sich den Netzhandschuh an und handfüttern die Tiere während die Taucher gegenüber sitzen.
    Füttern

    Hände weg von solchen Veranstaltern, dass Unfälle passieren, ist dokumentiert, nur sprechen diese Personen nicht darüber, denn das ruiniert ja ihren Ruf als Bezähmer und Bezwinger.

    Was noch umso trauriger ist, sind jedoch die Ereignisse der letzten Wochen, die zu einem Aufschrei bei mir und bei vielen gleichgesinnten Tauchern geführt hat.

    Mitte November hat ein Fischer aus einem benachbarten Ort im ersten Fang 8 Bullenhaie und über mehrere Tage verteilt, über 20 Haie gefangen und getötet. Die Fische wurde dann für lächerliche je 1000 Pesos (nicht einmal 80 Euro) weiterverkauft und der Fischer freute sich über den übermässig hohen Geldsegen. Die beiliegenden Zeitungsauschnitte vom 12. und 15.11.2010 sprechen sehr offen darüber, wie diese Unsinnstat die Lebensgrundlage von über 500 Familien zerstört, die von den lebenden Haien als Attraktion profitieren.
    Por Esto …. Por Esto

    Kurze Zeit darauf kam ein anderer Artikel, in welchem diese Tat abgestritten wird und abgewiegelt wird, da ja nichts passiert sei.
    Por Esto

    Warum? Ja, die Bullenhaie waren einige Tage nicht dagewesen, was aufgrund der Strömungssituation passieren kann und als dann wieder welche gesichtet wurden, war auf einem alles nicht so schlimm. Haie haben einen sehr langsamen Fortpflanzungszyklus, Bullenhaie werden im Schnitt erst mit 20 Jahren geschlechtsreif, wenn die geschlechtsreifen Tiere geschlachtet werden, kommt es zu einer Unterbrechung im Forfpflanzungszyklus, der die Population ausdünnt. Spürbar wird das jedoch erst in vielen Jahren sein und der Zusammenhang mit diesen Aktionen dann nicht zweifelsfrei belegbar. Wenn ich jedoch in die Zukunft blicke, dann ist das genau das Bild: weniger Haie, die weniger geschlechtsreife Partner finden, weniger Vermehrung, weniger Nachwuchs, noch weniger Haie, die noch weniger … usw.

    Wir müssen die Behörden und die Öffentlichkeit wachrütteln. Diese Petition kann vielleicht helfen, dass die toten Haie und dieses Unglück nicht in Vergessenheit geraten. Wir wissen nicht, wovon diese Person spricht, wenn sie von 10 Jahren Arbeit erzählt, die zerstört wurden, denn diese Person hat in den vergangenen 10 Jahren sicher nichts für die Haie hier getan ausser damit Geld zu verdienen. Trotzdem befürworten wir die Unterschriftensammlung, denn wie gesagt, jede Stimme zählt.

    Das lokale Fernsehen hat in einem Beitrag vom 27.12.2010 auch einen Bericht mit Stellungnahmen von verschiedenen Personen gesendet.

    Dies ist also die vergangenen Wochen passiert und wird sich leider wiederholen, weil Ignoranz und Gier nicht so schnell aus der Welt zu schaffen sind.

    Der Tourist hat eigentlich das letzte Wort, denn er bringt die harten und erwünschten Devisen ins Land, die Touristen sollten laut aufschreien und kommentieren und boykottieren, vor allem, wenn es sich um unseriöse und nur auf Gewinnmaximierung Unternehmen handelt.

  • Bullenhai – meine 3. aktive Saison

    Bullenhai – meine 3. aktive Saison

    Erstmalig veröffentlicht am 20. Dezember 2010, update 12. März 2025. Leider musste ich alle Verlinkungen entfernen, weil sie nicht mehr aktuell waren, aber ich habe die Quellen dennoch weiter benannt.

    Vor 6 Jahren (also 2004) habe ich meinen ersten Bullenhai hier in Playa gesehen, doch erst die letzten Jahre bin ich bewusst auf die Suche nach der Begegnung mit Bullenhaien gegangen, als ich gelernt hatte, dass sie alljährlich zwischen Dezember und Februar in flache Gewässer aufsteigen.

    Fasziniert bin ich von Haien schon seit vielen Jahren, seit meinen ersten Tauchgängen im Meer war klar, dass der Wunsch nach Haisichtungen immer sehr weit oben stand. Und immer waren sie etwas Besonderes, manche Begegnungen werden auf ewig in meinem Gedächtnis eingebrannt sein – und nicht, weil ich Angst hatte, sondern weil es ein absolut einzigartiges Erlebnis mit der Natur ist.

    Über die Bullenhaie und Haie im allgemeinen werden viele Gerüchte verbreitet und Wahrheiten verfälscht, so möchte ich mit einigen der gängigsten und kürzlich gehörten Irrtümer aufräumen.

    1. Bullenhaie sind die gefährlichsten Haie und greifen wie der Weisse Hai Menschen an.

    Menschen stehen nicht auf der Speisekarte von Haien. Wenn Unfälle mit Haien passieren, ist es oft ein Zusammentreffen von mehreren Umständen, oft ist Futter im Wasser, die Sicht ist trüb, die Personen reagieren falsch.

    Bullenhaie sind bekannt dafür, dass sie in Süsswasser überleben können, sprich Flussmündungen, die ins Meer münden. Viele grosse Flüsse unserer Erde werden von den Anwohnern immer noch dazu genutzt, um ihre tägliche Wäsche zu waschen, im Wasser stehend zu angeln oder ähnliches. Ein Hai, der in die Enge getrieben wird und keinen Ausweg sieht, kann aus dem Flucht-und Überlebenstrieb heraus beissen oder es ist ein sogenannter Testbiss, weil sie nicht wissen, was sie vor sich haben. Davon abzuleiten, dass die Haie uns jagen, ist purer Unsinn.

    Bei Hai.ch steht:

    Trotz allem ist ihre Gefährlichkeit jedoch zu relativieren, denn zwischen 1995 und 1996, gab es weltweit nur gerade einen verbürgten und einen zweifelhaften Unfall mit diesen Tieren. Begegnet man diesen Tieren, fällt auf, dass sie oftmals direkt auf den Taucher oder Schnorchler zuschwimmen, etwas, was bei Riffhaien meist nicht der Fall ist (abgesehen von tauchergewöhnten oder angefütterten Tieren). Diese, meist einschüchternde Annäherungsweise, wird durch eine geringe Fluchtdistanz unterstrichen. Dabei entsteht meist auch ein Gefühl von diesen Haien „angestarrt“ zu werden, etwas, was zwar denn meisten Grauhaien nachgesagt werden kann, bei Bullenhaien aber durch die sehr kleinen Augen unangenehm auffällt.

    Und nichtzuletzt bei Sharkproject.org diese überaus klare Klarstellung (sorry, für das doppelt gemoppelt, aber Danke, Danke, Danke an Sharkprojekt):

    Die ISAF Attackenstatistik nach Arten zeigt es deutlich. In einer Liste von 39 Haiarten, die Menschen attackiert haben, führt der Weiße Hai deutlich mit 232 Attacken wovon 63 tödlich enden. Der zweite mit weitem Abstand ist der Tigerhai mit 86 Attacken und davon 28 Toten. Den dritten im Bunde bildet der Bullenhai mit 75 Attacken und 23 Toten. Weit abgeschlagen folgen dann Requiemhaie mit 30 Attacken und 8 Toten und Arten wie Sandtigerhaie, Schwarzspitzen-Riffhaie bis hin zum Hundshai, der mit einem unprovozierten Angriff die rote Laterne der Haistatistik bildet. Im Grunde eine klare Aussage, bei der nur nachdenklich macht, dass sie den Zeitraum von 1580 (sie haben richtig gelesen) bis 2006 umfasst. Dazu kommt die Einleitung zu der Statistik, die mehr oder weniger die Statistik selbst in Frage stellt, weil sie feststellt, dass die meisten Haiarten bei Unfällen überhaupt nicht zweifelsfrei identifiziert werden können und man überwiegend auf Berichte aus zweiter oder dritter Hand angewiesen ist.

    2. Wenn die Haie um uns kreisen, dann checken sie uns aus, bevor sie angreifen.

    Da ich eben diese überaus klare Erklärung von Dr. Erich Ritter auf Shark Info gelesen habe, möchte ich sie hier wörtlich zitieren.

    Es ist ein Vorurteil. Haie kreisen nicht, um später zu attackieren, sondern um sich ein Bild davon zu machen, was sich da vor ihnen im Wasser befindet. Meinen eigenen vielen Beobachtungen zufolge ist es reine Neugier, und nicht verbunden mit einem Fressreiz. Das Kreisen ist entsprechend auch nicht mit dem Einkreisen von Beute zu verwechseln, sondern beruht darauf, dass die meisten Haiarten permanent schwimmen müssen, um zu atmen, denn diese Haiarten können das Wasser nicht wie Knochenfische aktiv an ihren Kiemen vorbeipumpen, um ihm den Sauerstoff zu entziehen. Bedenkt man weiterhin, dass sich der Schwimmer oder Taucher im Vergleich zum Hai meistens fast nicht bewegt, bleiben dem Hai nur zwei Verhaltensvarianten; entweder er kreist oder schwimmt in Form einer Acht – in einer Auf- und Abwärtsbewegung – vor dem Objekt des Interesses hin und her. Kreisen hat den Vorteil, dass der Hai nicht ständig die Schwimmrichtung ändern muss und dennoch in konstanter Entfernung bleiben kann. Befindet sich das Objekt allerdings nicht im freien Wasser, sondern zum Beispiel in einem Riff, kann er es nicht umkreisen, da sonst der Augenkontakt unterbrochen werden könnte. In diesem Fall wird der Hai in der Achterbewegung vor dem Schimmer oder Taucher hin und her schwimmen. Dabei wird er jedoch immer darauf bedacht sein, das freie Wasser im Rücken zu haben.

    3. Der Bullenhai heisst so, weil er wie ein Bulle eine grosse Menge Testosteron im Blut hat, welches ihn aggressiv macht.

    Bei BR Online finde ich folgende Erklärung: *

    Offiziell heißt er „Gemeiner Grundhai“ oder „Stierhai“, im täglichen Gebrauch hat sich allerdings die Bezeichnung „Bullenhai“ eingespielt. Ursache ist allein schon das bullige Äußere mit dem mächtigen Kopf.

    Im Deutschen hat er auch den Namen Gemeiner Grundhai, Bullenhai oder Stierhai ist eine wortwörtliche Übersetzung seines englischen Namens Bullshark.

    Jetzt weiss ich nicht, ob dies unter den 1. oder 3. Punkt gehört, aber ich applaudiere Tina Gstoettner, deren Beitrag ich aus einem Forum bei Sharkproject.org kopiert habe:

    Ein Wort zum Anthropomorphismus
    Wer kennt nicht den Ausdruck der böse Wolf, der schlaue Fuchs oder die dumme Gans? Alle drei Ausdrücke haben etwas gemeinsam: Anthropomorphismus – das Hineininterpretieren menschlicher Gefühle in die Erscheinungsweise eines Tiers. Zwar weiss jeder, dass es sich bei den obigen Bezeichnungen nur um Ausdrücke handelt, und dass der Wolf nicht wirklich böse ist oder die Gans dumm, aber Anthropomorphismen haben sich in einem ähnlichen Rahmen auch in der Wissenschaft eingeschlichen und machen gerade das Beschreiben von Tierbewegungen oder „Erscheinungsbildern“ teilweise schwierig. Oft sind Studenten oder auch angesehene Wissenschaftler nicht in der Lage, das Verhalten eines Tiers neutral zu beschreiben, und haben teilweise mehr als nur die Tendenz, tierische Verhaltensweisen mit menschlichen Gefühlen zu umschreiben. Damit weiss dann zwar jeder, was gemeint ist, doch ist eine solche Beschreibung nicht korrekt. Einer unserer beliebtesten Sätze, wenn wir mit Studenten über dieses Thema diskutieren ist, dass wenn ein Wissenschaftler von einem aggressiven Hai spricht, man seine Expertise nicht ernst zu nehmen braucht. Denn der betreffende Forscher ist scheinbar nicht in der Lage, das gesehene Verhalten objektiv – ohne eigene Emotionen – beschreiben zu können und entsprechend hat er seine Hausaufgaben nicht erledigt. In einer eher bissigeren Note lassen wir unsere Studenten dann aber auch wissen, dass jemand, der einen Hai als aggressiv bezeichnet sicher keine Erfahrung mit diesen Tieren haben kann, ansonsten er keinen Ausdruck bräuchte, der wissenschaftlich für diese Tiere noch nie definiert wurde. Ganz allgemein haben wir grosse Probleme mit diesem Wort, wenn man es im Zusammenhang mit einem wilden Tier verwendet. Natürlich werden nun viele sagen, dass sie ebenfalls schon einen aggressiven Hai gesehen hätten – doch ist dem wirklich so? Wir glauben, dass noch nie jemand einen Hai gesehen hat, dessen Verhalten wirklich diese Emotion darstellte. Ein als aggressiv bezeichneter Hai ist entweder ein Hai, der eine erniedrigte Annäherungshemmschwelle hat etwas Neues auszukundschaften und es schlussendlich vielleicht mit einem Biss auch tut, um herauszufinden, was es ist. Oder es ist ein sich „normal“ verhaltender Hai, dessen innerer Kreis (siehe weiter unten) geringer ist, als bei einer – für den Taucher – bekannten Art. Diese beiden Beschreibungen scheinen zwar wenig aussagekräftig, doch geben sie Hinweise darauf, warum ein Hai für einen Menschen aggressiv erscheinen kann.
    Einen Hai als aggressiv zu sehen, reflektiert die Grundeinstellung, die eine Person gegenüber Haien hat. Bereits in den späten 1920er Jahren sagte der Philosoph Betrand Russell, dass Tiere sich immer so verhalten werden, dass sie die Ansichtsweise des Beobachters bestätigen werden. Und auch der Nobelpreisträger Konrad Lorenz hat um 1960 etwas sehr ähnliches gesagt. Dass nämlich niemand, der ein Tier nicht wirklich liebt, die Geduld haben wird, sich so lange hinzusetzen, wie es notwendig wäre, um das Tier auch wirklich zu verstehen (und entsprechend eben die Grundeinstellung früher oder später in einer Beschreibung zum Tragen kommen wird). Wir möchten an dieser Stelle nicht sagen, dass man Haie lieben muss, um sie in den Grundzügen zu verstehen, aber wir sind ebenfalls der Überzeugung, dass Menschen, die diesen Tieren eher furchtsam, ekelerregt oder in Panik gegenübertreten, ein entsprechendes Verhalten eher sehen und in das Tier hineininterpretieren als jemand, der diesen Tieren gegenüber ohne Vorurteile ist. Natürlich kennen wir auch hier diejenigen Leute, die uns nun sagen würden, dass sie keine Angst vor Haien haben, aber dennoch einen aggressiven Hai sahen. Was sagen wir denen? Sofern sie uns Bilder oder Videoclips zeigen konnten waren es immer die bereits erwähnten Hemmschwellen des Hais, die erniedrigt wurden oder das Vorhandensein eines geringeren inneren Kreises, aber keine Aggression. Dort, wo keine Dokumente gezeigt wurden, müssen wir wohl oder übel mit der alten Idee leben, dass Haie und ihre Verhaltensweisen immer grösser und bedrohlicher werden, je weiter das tatsächliche Ereignis zurückliegt. Schlussendlich sollte man aber nicht vergessen, was Aggression eigentlich bedeutet. Das Wort stammt vom lateinischen aggredi ab und bedeutet Angreifen. Etwas, was wohl in den wenigsten Fällen im Zusammenhang mit Haien und Menschen je geschehen ist.
    Trotz dieser Bemerkungen sind wir uns sicher, dass aggressive Haie – so lange Menschen mit Haien interagieren – in den Medien und Tauchergeschichten Platz haben werden. Es ist uns allerdings ein wichtiges Anliegen, dass wir zu lernen beginnen, dass nicht alles, was so scheint, auch tatsächlich so ist.

    ….Fortsetzung folgt, ich weiss, dass ich dieses Jahr viele Male mit den Bullenhaien tauchen werde.

  • Geführtes Höhlentauchen

    Meine Arbeit beschreibt sich am besten, wenn der ortsunkundige Kunde darüber erzählt, darum an dieser Stelle einen kurzen Verweis auf den Blog von Christoph Wahrenberger, der mir die Freude macht und schon das zweite Mal mit mir und Yucatek Divers taucht.

    Caving und Diving Blog

    Ich freue mich besonders, dass er mit dem Sidemountkurs und dem Razor System von Steve Bogaerts einen weiteren Schritt gemacht hat und wir daher eine Menge Höhlen neu entdecken können, wenn er im Mai wieder zurückkommt. Ausserdem stehen dann viele neue Höhlen offen, die im Backmount System einfach nicht so gut zu betauchen sind oder schlichtweg nicht möglich sind, da Einstieg zu eng, Engestellen während des Tauchgangs etc. Das wird ein Highlight des Jahres 2011.

  • Info- Veranstaltungen Höhlen- Grottentauchen in den Cenoten der Riviera Maya, Mexiko

    Einige Termine für die kommende Reise nach Deutschland stehen schon fest:

    Cenoten: Grotten- und Höhlentauchen
    in und um Playa del Carmen
    ein bisschen Meer?

    – 16.09.2010 19:00 beim TSC Langgöns ab 20:30 im Anschluss ans Training

    – 18.09.2010 19:00 bei den Happy Divers in Asselfingen

    – verfügbar für 20.-24.09.2010 München; genauer Veranstaltungsort noch nicht bestätigt.

    – ? Nürnberg

    – ? Regensburg

    – 29.09.2010 Berlin; Abyss Tauchsport

    – in Verbindung mit dem Berlin Termin; Nordhausen

    In den nächsten Tagen werden die Veranstaltungsdaten noch ergänzt und vervollständigt. Bei Interesse bitte eine email an Christine.

  • 1. Tag Exploration

    In den letzten Tagen habe ich mich etwas auf meinen ersten Höhlenforschungstauchgang vorbereitet. Die Grundausrüstung steht, jedoch benötige ich Leine und zwar mehrere Hundert Meter und standardmässig wird diese alle 10 feet geknotet. Damit kann man dann eine Messung der Länge der Leine ziemlich einfach vornehmen. Die erste Spule Nylonleine #18 habe ich gekauft und die Knoten innerhalb einer Stunde plaziert. Richtig hilfreich war das Video von einem Bekannten und exzellentem Höhlentaucher, Steve Bogaerts, der es in wenigen und einfach nachvollziehbaren Schritten erklärt.

    Meine Tafel hat einen Kompass, ist auf Linkshänder umgebaut und die Technik, wie ich Leine sinnvoll verlege und die Daten aufnehme, sind in der Theorie bekannt.

    Aber natürlich mache ich alle Anfängerfehler, die ich eigentlich tunlichst vermeiden sollte:
    – Leine läuft um einen Stein rum und ändert die Richtung. Obwohl ich oftmals zurückschaue, passiert es mir sehr extrem bei den Tiefenänderungen, dass die Leine am Boden oder an der Decke anliegt
    – ich verfange mich mit der Flosse in der Leine. Nicht schlimm, aber es passierte. Merke es gleich und korrigiere, aber Haltung nicht in Ordnung.
    – der Platz nach oben oder seitlich ist nicht gross genug, dass ich mich oberhalb mit meiner Kompasstafel plazieren kann um die Richtung abzulesen. Es ist wirklich schwierig, die passenden Plazierungen zu finden.

    Dazu kommen dann die weiteren Widrigkeiten:
    – mein Kompass gibt den Geist auf, ich habe eine Luftblase innen und nach 10 Stationen zeigt die Kompassnadel offensichtlich nicht mehr nach Norden. Wie weit kann ich den ersten Messungen trauen?
    – meine Lichthalterung am Helm ist zu wackelig und der Lichtstrahl ist zu weit nach oben gerichtet. Um den Kompass im Licht zu haben, muss ich extrem den Kopf nach unten beugen und dann meine Augen nach oben richten. Das gibt sicherlich eine verfälschte Messung
    – die Höhle wird im Salzwasserbereich sehr porös. Mit Perkolation wird in der Geologie das Durchfließen von Wasser durch ein festes Substrat bezeichnet. Dabei kann es zu Herauslösung oder Fällung von Mineralien kommen. (siehe Wikipedia). Beim Höhlentauchen wurde mir Perkolaton als die Situation erklärt, wenn durch das Anstossen der Ausatemblasen an der Höhlendecke sich Stücke aus dem Gestein lösen und herabfallen. Faustgrosse Stücke fallen mit im tiefen Bereich der Höhle entgegen und obwohl ich gut tariert bin und quasi ohne Bewegung schwebe, ist innerhalb weniger Minuten in diesem Teil der Höhle das Wasser weisslich michlig. Durch die Halokline ist ausserdem das Fokussieren fast unmöglich und somit fällt mir das Ablesen der Zahlen schwer, was die Verweildauer erhöht, was die Keine-Sicht- Situation verschlimmert.

    Alles in allem eine gigantische erste Erfahrung im Erforschen und Aufnehmen der Daten „meiner“ Höhle. Tauchzeit 1. Tauchgang: 102 Minuten und 2. Tauchgang 41 Minuten mit maximaler Tauchtiefe von 17.9 Meter – verlegt Leine ca. 350 Meter, was aber noch verifiziert werden muss (einschliesslich der Leine des ersten Tages).

    Christine

  • Erforschen von Höhlen

    Die Riviera Maya wird gern das Mekka für Höhlentaucher genannt, doch selbst, wenn es hier mehrere Tausend Höhlen gibt und ein hoher Prozentsatz noch nicht entdeckt ist, ist es nicht leicht, im sprichwörtlichen Sinn in das Loch zu fallen. Am besten ist es tatsächlich, wenn man von den Grundstückbesitzern und Anwohnern einen Tip bekommt. Dies passierte mir in dieser Woche gleich zwei Mal.

    Der erste Einstieg ist im Höhlensystem Ponderosa und bisher nicht bekannt. Ich werde dorthin in naher Zukunft wieder hinfahren und die Daten aufnehmen. Im Wasser habe ich die Höhlenleine gesehen, die durch diese Luftkuppel durchführt. Das Besondere und Interessante daran ist, dass bisher nicht bekannt war, dass hier ein Ausstieg besteht, weil die Öffnung sehr eng und versteckt ist und kein Tageslicht in die Höhle einfällt. Dennoch ist es ein Notaustieg, der – wenn auch ohne Ausrüstung – den Taucher in Not wieder an die Aussenwelt bringt.

    Das grössere Potential liegt jedoch beim zweiten Tip und wird damit zugleich mein erstes Höhlenforschprojekt. Erst gestern kam der Verwalter des Grundstücks in die Tauchbasis und erkundigte sich, ob Interesse bestände, die Cenote auf seinem Grundstück anzusehen. Er beschrieb sie als gross und wenn er von der Oberfläche reinschaut, scheinen Tunnel wegzugehen. „Selbstverständlich“, sagte ich und dass ich sonntags frei hätte. Daher haben wir uns für den kommenden Tag verabredet und nachdem er das nachts um 11:00 Uhr noch bestätigt hat, stand dem nichts mehr im Weg. Ich war so angespannt und voller Freude, dass ich mehrmals in der Nacht aufgewacht bin.

    Meine Sidemount- Tauchausrüstung ist komplett und für den Zweck genau richtig und für den ersten Tag, hatte ich auch keine weiteren Pläne, ausser die Cenote kennenzulernen, die GPS Daten zu nehmen und einen kurzen Checktauchgang zu machen.

    Wir verabreden uns für 10:00 Uhr und pünktlich geht es los. Wir müssen nicht weit fahren und kreuzen einige neu angelegte Strassen auf den Weg zum Grundstück. Dort angekommen, führt er mich einen kurzen Weg vom Parkplatz zum kreisrunden Einsturz der Cenote. Der innere trockene Bereich ist mindestens 60m im Durchmesser und hat 4 wassergefüllte Einstiege, die es wert sind, zu begutachten. Es regnet leicht und wir sehen uns den vierten Einstieg an und plötzlich – ohne das agressive Summen zu hören, fühle ich einen Stich und instinktiv weiss ich, dass wir sofort weg müssen. Mir fällt nicht das passende spanische Wort ein, um zu sagen, dass Ricardo schnell den Weg frei machen muss und nicht mir helfend die Hand reichen muss. Schon stechen sie ihn auch und wir sind Autsch schreiend auf dem Rückzug. Das war knapp, jeder von uns hat 5-6 Stiche und ich denke mir nur, dass ich mich nicht zu sehr auf seine Ortskenntnisse hätte verlassen und mehr Vorsicht hätte walten lassen sollen. Es schmerzt, aber keiner von uns zeigt besonders starke allergische Reaktionen und diesen Einstieg werde ich ich nächster Zeit erstmal meiden.

    Nachdem ich einen ersten Überblick habe, wird die Ausrüstung zum Einstieg gebracht. Was ein Luxus, nicht alles selbst tragen zu müsen, ich glaube Ricardo hat genauso viel Spass am Erforschen wie ich und er hilft gern. Nach den üblichen Ausrüstungschecks geht es langsam in Richtung Dunkelheit. Keine Leine zu sehen, also bringe ich eine Leine an der linken Wand an und bewege mich langsam vorwärts. Nach ca. 50 m endet dieser Raum und führt in einem engeren Tunnel weiter – sicherlich was für die Zukunft anzusehen, aber nicht der Haupttunnel, den ich zu finden hoffe. Also nach rechts weiter und langsam gewinne ich auch etwas Tiefe, eine weitere Sackgasse, nochmal zurück und in einer engen Kurve weiter nach rechts. Die Leine spult sich ab, die Höhle obwohl noch nie betaucht, ist stabil und hinter mir rieseln nur wenige Stückchen zum Boden, der Boden ist mir viel Sediment bedeckt, ich sehe einige Formationen und weiter geht es. Ich verlege 50, dann 100 m und komme langsam zum Ende der Leine. Dann sehe ich wieder Licht und weiss, es ist der andere Einstieg, inzwischen habe ich mit einer zweiten Spule die Leine verlängert. In diesem Eingangsbereich finde ich Knochen, Kieferteile, einige Zähne, Rippenknochen und einen grösseren hohlen Knochen, es sieht alles sehr alt aus.

    Ich kann es nicht fassen, ich habe alles am ersten Tag. Nur keine Leine mehr. Die Höhle scheint weiterzugehen, aber nach ca. 30 min Tauchzeit stehe ich vor der Entscheidung, die installierte Leine wieder rauszunehmen und in den weiterführenden Tunnel zu verlegen oder den Rest des Tauchgangs zu geniessen, einige Fotos zu machen und mich am Nachmittag mit der Planung meines Projektes zu befassen. 150 m Leine ist nicht schlecht für das erste Mal, ich beschliesse sie drin zu lassen, selbst wenn ich sie das nächste Mal anders verlegen werde. Heute habe ich noch keine Daten unter Wasser aufgenommen, der Einstiegsbereich ist aus der Erinnerung skizziert und nun sitze ich mit dem Buch „Underwater Cave Survey“ von John Burge, habe mir schon die entsprechende Software zum Daten verarbeiten heruntergeladen und mit Quintana Roo Speleological Survey Kontakt aufgenommen. Ausserdem habe ich Trockenübungen mit einem Freund verabredet, welcher mir eine praktische Einweisung in die entsprechenden Protokolle geben wird.

    Ich hoffe, dass ich die ganze Woche frei haben kann und die notwendige Reparatur an meinem Auto in einem Tag fertig ist und ich bald wieder in „meine“ Höhle gehen kann. Und ich hoffe, dass sie mir für viele Tage Grund geben wird, wieder zu ihr zurückzukommen. Hier werde ich lernen, wie ein ordentliches Erforschen mit entsprechender Vermessung und Skizzierung geschieht.

    Christine
    Höhlenforscher

  • Reiseangebot all-inklusive

    In der Hotelzone von Playa del Carmen, gerade mal 10 min mit dem Taxi oder 15 min mit dem Rad, welches man sich ausleihen kann.

    Viva Maya Hotelanlage – All inklusive, Playacar,
    im September 2010 ab 1177 Euro

  • Höhlen und Fossilien

    Diese Woche habe ich die Gelegenheit gepackt; ein Höhlentauchdate ist geplatzt, weil mein Tauchpartner Behördengänge erledigen musste (ja! das gibt es auch in Mexiko). So habe ich kurzentschlossen einen Bekannten kontaktiert; eigentlich machte ich mir nicht allzu viel Illusionen, dass er tatsächlich Zeit hat und auch dass er das wahrmacht, was er seit langem schon zu mir sagte: nun, ich hab mich zweimal überraschen lassen – nein dreimal: 1. er konnte; 2. er hat auch nicht kurzfristig abgesagt und 3. die Höhle war einfach gigantisch.

    Wir sind im System Sac Actun getaucht, jedoch im Eingang von Cenote Calimba / Colimba / Kalimba (es existieren verschiedene Schreibweisen).

    Der Tauchgang kann man in Backmount tauchen, jedoch gingen wir sidemount, was teilweise hiess, dass wir seitlich tauchen mussten, weil nach oben war noch Platz, aber links und rechts kamen die Formationen sehr nah. Die Höhle hat mehrfache Tiefenwechsel von 5 auf 12 Meter und macht es auch daher interessant, weil die Tunnelwände nicht sehr weit ausstreben und wie typisch für Sac Actun das Gestein und die Formationen sehr weisslich sind.

    Cenote Calimba - Fossiliertes Skelett

    Das beeindruckendste Erlebnis war jedoch ein fossiliertes Skelett, das Luis (mein Buddy für diesen Tag – DANKE) mir zeigte und von welchem er sagte, es wäre von einem Riesenfaultier. Hier gibt es Bild und Beschreibung auf Wikipedia – Riesenfaultiere konnten bis zu 6 Meter gross werden, die Wirbel und die Rippenbögen dieses Tieres lassen es auf Grizzly- Grösse vermuten. Das Fantastische war, dass dieses Skelett offensichtlich schon sehr lange dort ruht und mindestens eine trockene Periode der Höhle mitgemacht hat, weil es komplett mit dem Stein verbunden ist und auch selber versteinert ist, die Trockenperioden sind in den Kaltzeiten in einem Eiszeitalter, wenn der Meeresspiegel und somit der gesamte Grundwasserspiegel deutlich und über lange Zeit abfällt; es muss es älter ca. 20.000 Jahre sein, ich meine mich zu erinnern, dass Luis sagte, die Archäologen hätten es auf 60.000 v.Chr. datiert.

    Christine
    die sich freut, weil es viele neue Höhlen zu sehen gibt und der Sommer mit weniger Arbeit da ist