Autor: Christine

  • Advanced Open Hurricane Specialty

    Beim zweiten Mal gibt’s das Brevet automatisch. Anders als mit Galgenhumor ist die ganze Situation nicht zu nehmen. Also bleiben wir halt lustig und machens wie die Mexikaner und beschwören: Manana, calmate, relajate.

    Dos Ojos, die Cenote, war heute unglaublich überlaufen, kein Wunder, denn alle Boote sind schon in Sicherheit. Um 10 Uhr morgens wurde im Radio durchgegeben, dass Montag ab 14:00 der Flughafen geschlossen wird. Das erscheint mir doch noch etwas früh, aber andererseits müssen die ankommenden Leute ja noch weiterreisen und benötigen genügend Zeit. Wir befinden uns nun in Warnstufe Orange.

    Vier der fünf Vorhersagen errechnen nun eine sehr südliche Bahn für Dean. Der nördlichste Landfall ist immer noch so weit südlich von uns, dass wir in diesem Fall höchstens Sturm und heftige Regenfälle haben werden, aber keinen Hurrikan. Playa del Carmen rüstet sich trotzdem und so auch wir in unserer deutschen „Enklave“. Im Garten sind alle Büsche und Bäume gekappt, alles sieht ziemlich kahl aus, aber so verstopfen uns die Blätter wenigstens nicht den Wasserablauf. Und die Blätter reisst es sowieso ab. Die Vorräte sind aufgestockt – im Supermarkt gibt es keinen Thunfisch in der Dose mehr und auch das Dosenhundefutter ist „alle“.

    Fresa ist über die Aktivitäten ganz erstaunt, als ob sie merkt, dass was im Busch ist, geht sie nicht mehr als drei Schritt von der Eingangstür weg, heute morgen musste ich sie rausschmeissen, damit sie den Vormittag bei schönen Wetter draussen verbringt. Sie wollte eigentlich unter dem Bett bleiben. Aber ich weiss es ja besser, der Sturm kommt ja noch nicht.

    Ich will keine Vorhersagen machen und abwarten, aber …… „wird scho wern“. Soviel lauten Optimismus erlaube ich mir.

    Und stellt euch vor, morgen gehen wir tatsächlich morgens nochmal in die Cenote zum Tauchen, wir fahren früher ab und werden gegen 12 Uhr mittags zurück sein. Ich bin noch nicht eingeteilt, weil nur ein Guide benötigt wird, aber es ist alles wirklich noch recht normal.

    Ok, geht man durch die Stadt, sieht man schon einige Schaufenster verbrettert und vernagelt. Wie gesagt, Playa bereitet sich vor.

    Christine
    Advanced Open Hurricane Specialty Instructor

  • Boote in Sicherheit

    Hallo Leute,

    heute an Tortuga und Barracuda getaucht. Das Meer war relativ flach und Sichtweiten unter Wasser gut. Trotzdem werden wir die Boote der Tauchschule heute in Sicherheit nach Puerto Aventuras bringen.

    Dean soll am Dienstag ankommen. Er hat an Staerke gewonnen und ist jetzt bereits Kategorie 4. Und langsamer ist er auch geworden. Dadurch gewinnt er natuerlich ueber Wasser immer noch mehr an Kraft.

    Meine Hurrikan- Checkliste: Holz habe ich ja bereits gekauft, Trink-wasser lass ich mir noch liefern, Brauchwasser muss ich in alle moeglichen Behaelter abfuellen. Hundefutter, damit mir Fresa nicht verhungert. Fuer mich auch Dosenfutter. Ja nix, was gekuehlt werden muss, denn Strom wird es ja nicht geben. Warmes Bier – brrrrrrrrrr. Am besten auch aus der Dose 🙂 Batterien laden, Tauchlampen aus der Basis mit heim nehmen. Buecher organisieren, damit ich was zu lesen habe. Aber eigentlich erwarten wir nicht, dass der Sturm lange dauern wird. Nur wird es ja die Tage danach auch kein Licht geben.

    Ein paar Amerikaner sind heute von der Basis ziemlich panisch abgereist. Die Reisebueros sind schon ueberfordert, denn extra Plaetze gibt es nicht mehr zu buchen. Ich habe auch schon gehoert, dass auch niemand mehr eingeflogen wird.

    Morgen gehen wir Cenote. Macht bestimmt Spass, weil super viel Leute dort sein werden. Aber das Leben geht normal weiter. Bis bald

    der Sturm- Ticker von Christine

  • Dean

    Zwei Tage ist es her, da ist er in mein Leben getreten. Dean, Traum meiner schlaflosen Nächte, alles was ich schon immer nicht haben wollte – kurz ein Sturm mit Richtung auf die Yucatan- Halbinsel. „NEIN, nicht schon wieder“, denke ich und fange sofort an Vergleiche zu ziehen. Wie war denn das 2005, nun Emily kam zu uns bereits im Juni und in diesem denkwürdigen Jahr waren um diese Zeit schon weit aus mehr tropische Tiefs, Stürme und Hurrikans unterwegs gewesen. Emily war schnell und ging eigentlich genau wie es vorausgesagt war, direkt auf uns zu. Nun, Playa hat es dann nicht zentral getroffen, aber einige Schäden waren zu vermelden. Und ich sass in meiner Wohnung, hm hm, welche war es noch gleich? Alles ging ziemlich schnell und überdies das Schlimmste war in der Nacht und bald vorüber.

    Trotzdem, noch einmal? Muss das wirklich schon wieder kommen. Wie ging das 2005 dann weiter? Im Oktober hatten wir unsere schlimme Wilma, das einzig positive daraus, dass sie Namensvetter für einen kleinen, schwarzen Welpen mit weisser Brust war. Wilma – das Welpen – hatte eine Ramsnase und hat sich binnen weniger Wochen von einem verschüchterten, weil immer drangsalierten Baby, zu einer echten Persönlichkeit entwickelt. Ich hoffe, es geht ihr gut. Wilma – der Hurrikan – kam langsam, aber genauso zielstrebig auf uns zu. Das Auge ging fast genau über uns hinweg und wir alle sassen drei Tage in unseren Häusern fest. Auch die gut Informierten konnten sich nicht vorstellen, dass drei Tage so lang werden können. Kein Strom, kein Wasser, denn alles wird vorsichtshalber vorher abgestellt. Viel Regen, viel Wasser durch Ritzen an den Fenstern und unter den Türen ins Haus, elendiger Wind. Und doch sassen Leute teilweise im Windschatten auf ihren Balkonen und konnten das Schauspiel im Freien mit ansehen. Die Glücklichen! Ich war eingesperrt in meinem kleinen Studio, Gitter vor den Fenstern, keine Möglichkeit sich mal die Füsse zu vertreten oder frische Luft zu schnappen. Richtig eingesperrt war ich, denn die Tür hat sich so voll Wasser gesaugt, dass sie im Rahmen festgeklemmt war und ich als alles vorbei war, nicht mehr rausgekommen bin. Musste komplett das Schloss ausbauen und das nur mit einem Blechmesser und Kreditkarte bewaffnet.

    Das sind meine Gedanken, während wir hier normal weiterarbeiten und leben. Gestern Tauchen im Meer, das Meer ist etwas aufgewühlt – sind das schon erste Anzeichen der Schlechtwetterfront? Heute Cenote, wahsinnig viel Leute dort gewesen, wahrscheinlich sind die Häfen in Akumal und Tulum bereits zu, die sind einfach nicht mehr durch die Insel Cozumel geschützt. Wir konnten immer noch rausfahren heute. Morgen gehe ich wieder Tortuga/ Barracuda tauchen.

    Am Nachmittag Holzplatten gekauft, mit denen man die Fenster vernageln kann. Man muss schnell sein, denn die Preise steigen rasch. Die Mexikaner wissen auch, wie sie Geld verdienen können!! Ging alles recht problemlos, auch weil ich derzeit einen Pick- up zur Verfügung habe und ich die grossen Platten heimtransportieren konnte. So vernagle ich mich das erste Mal. Na ja, nicht mich, mein Hüttchen. Und das auch erst am Montag Abend, wenn abzusehen ist, dass er wirklich kommen wird. Denn immer noch reden wir ja nur von Wahrscheinlichkeiten, wir liegen zwar auch der direkten Linie und drei von fünf Vorhersagen sagen den Landfall in unserer Nähe voraus, dennoch kann immer noch alles anders kommen.

    Anders ist auf jeden Fall, dass ich nun nicht mehr alleine warten muss. Fresa – meine Erdbeer- Hundedame – wird sich sicherlich zu Tode fürchten. Bei einem normelen Gewitter liegt sie schon in der hintersten Ecke unter dem Bett und wenn die Strassen nass sind, geht Madame nicht vor die Tür. Da wird sich dann alles verkniffen. Nun wir werden schon auf uns aufpassen.

    Das muss ich mal ganz deutlich sagen. Wer Bilder wie von New Orleans vor Augen hat, ganz verkehrt. Mexiko verhält sich in einer solchen Naturkatastrophe wirklich vorbildlich und die wirklich teuren Schäden gibt es eigentlich in den Touristenzentren, die ganzen Einkaufspassagen mit ihren Fensterfronten, Schnickschnack- bauten, Palapas (Strohgedeckte Dächer), das wird brechen, davonfliegen. Ein normal gebautes Haus, zumal weg vom Strand, wie es sich normal Sterbliche hier leisten können, ist sicher. WIRKLICH, glaubt mir. Ich bin hier sicher und auch wenn ich mich danach ein paar Tage nicht melden werden kann, mir geht es gut und ich bin in Sicherheit.

    Sagt allen Bescheid, dass sie hier mal auf den Blog sehen können, wenn sie an mich und Playa del Carmen denken, wenn möglich, gebe ich updates. Bis bald.

    die stürmische Resei

  • Critters — die kleinen grossen Wunder

    Anfang April habe ich auf unserem Tauchplatz Shangri-La einen Leoparden- Plattwurm (Pseudoceros pardalis) gefunden. „Was ein Glück“, dachte ich, „dass muss ich in meinem Logbuch als Besonderheit vermerken“. Glücklicherweise hatte ich sogar die Kamera dabei. leoplatt.JPG. Dass ich kurze Zeit am gleichen Tauchplatz einige Baby- Tüpfelritterfische (Equetus punctatus) gefunden habe, war schieres Glück – schien mir. babyritter.JPG Schon immer war ich von den kleinen Dingen fasziniert, aber sie zu finden – das ist soo schwer. Die letzten Tauchgänge, die ich in Sabalos und Barracuda gemacht habe sind jedoch unglaublich. Seit einigen Tagen tummeln – ja tummeln sich dort Weissschnauzen- Seenadeln, Pferdchen- Seenadeln (Acentronura dendritica) und gerade heute habe ich auch zum ersten Mal eine Kurzflossen- Seenadel (ohne Foto) gesehen. Cosmocampus albirostris untitled.JPG. Alle diese Tiere kommen eigentlich selten bis sehr selten in der Karibik vor und ich muss es nochmal wiederholen – es muss einfach mein Glück sein, dass ich so viele zur Zeit zu sehen bekomme.

    Zu erwähnen wären in diesem Zusammenhang noch die Orangefarbenen Feilfische, die in Pärchen seit knapp zwei Monaten in Tortugas zu finden sind. Laut Humann auch sehr selten in der Karibik zu finden, mit mir inzwischen bei jedem Tauchgang dort gesichtet. Aluterus schoepfi

    Zu hoffen bleibt, dass mein Glück noch lange anhält! ´

  • The Tarpons are Back

    It is a thrilling experience, meeting a school of Tarpons which are one of the biggest fish in the reefs. Last week I was lucky to see a passing school at our divesite Sabalos. Around 20 medium- sized Tarpons of approx. 4- 5 ft length – just crossed our way. Tarpons live in sea as well as in fresh water. Here in the Riviera Maya you find them only in summer when there is not bull shark season that means you do not meet them in winter. The locals here say the reason is because tarpons are the preferred food source for the sharks. I think it is just their migration behaviour. Anyway – I look forward to many dives at Tortugas where my divers meet a huge school of Tarpons and where they will dive into the middle of it and they swim only slowly away. Tarpons hunt at night for fish and squid and during the day you always find them in a quite defined area at the end of Tortuga. If you dive in a relaxed way and are not breathing too much air and you are able to make there a 40 min dive the chances are good! I like it to look in the big astonished eyes of my divers.

  • Die Tarpune sind zurück

    Megalops atlanticus

    Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man auf eine Schule Tarpune trifft, welche zu den grössten Fischen im Riff gehören. Vergangene Woche hatte ich das Glück auf eine vorbeiziehende Schule an unserem Tauchplatz Sabalos zu treffen. So ca. 20 Exemplare in einer eher kleineren Ausführung von ca. 1,5m haben unseren Weg gekreuzt. Tarpune gehören zu den Fischen, die sowohl im Salzwasser wie auch im Süsswasser leben können. Bei uns hier sind sie hier nur in den Sommermonaten, immer wenn die Bullenhaisaison ist, d.h. im Winter findet man sie nicht. Manche Einheimische behaupten das läge daran, weil die Tarpune zur bevorzugten Nahrung der Haie gehören, ich denke, es könnte aber auch einfach an ihrem Zugverhalten liegen. Jedenfalls freue ich mich schon auf die vielen Tauchgänge in Tortugas, bei denen ich meinen Tauchern eine Riesenschwarm bieten kann, durch den man langsam durchtauchen kann und der nur langsam davon schwimmt. Tarpune jagen nachts nach Fischen und Tintenfischen und finden sich tagsüber wieder in ihrem Schwarm in einem relativ engen Gebiet am Ende des Tauchplatzes Tortugas ein. Wer also einen 40 min Tauchgang vom Luftverbrauch her schafft, hat somit gute Aussichten. Ich freu mich schon auf die vielen grossen staunenden Augen meiner Taucher.

  • Going International

    Yes, yes, yes! I finally got it going. Not that it is completely up and running, but the first steps have been taken and here it is, the MareNostrum.ws blog in English.

    So, there is a lot to tell. Well, first of all, welcome and keep checking my webpage www.MareNostrum.ws, because very soon there will be the important pages also in English.

    The news for 2006 were my full cave diver certification and the purchase of the complete full cave diver equipment which allows me now to guide you through the wonderful cenotes here. You have not heard about cenotes? Well, simply check the WWW, there are tons of information to be found there, so I am not going to repeat the common knowledge, but they are beautiful, unique, my favourite and the reason why I continue to stay here. If you require personal information, simply contact me through Christine@Marenostrum.ws and I will give you more detailed information.

    Of course, I am still diving the ocean. Last year’s weather has just been excellent, no hurricane landfalls, few days with heavy winds, good visibility. Only lately, the bullsharks had not been seen that often than the other years, but we have loads of turtles, mostly hawksbills, sometimes the green turtle and very rarely also the loggerhead turtle. Even after two years extensive diving here, I still enjoy and am still surprised by the wonders the Caribbean has to offer.

    A couple of months ago, I finally moved into my cosy apartment and now have permanent internet access, well, what you can tell permanent here in Mexico. Often the whole net crushes down and I do never know when I will be online again. But normally I can be reached through skype or email and will check both in the evening at about 5:30 pm.

    Don’t let me wait too long to go diving with you!

  • Ein guter Start ins Neue Jahr

    Endlich ist es nun soweit. Alle Feiertage und Geburtstage sind um und ich finde endlich Zeit, mich einmal meiner Seite zu widmen. Als erste Neuigkeit findet ihr nun einen Blog – na ja, hier werde ich sporadisch über Neues berichten und jeder kann auch einen Kommentar abgeben. Bin mal gespannt, wie ich das so hinbekomme.

    2006 war ein gutes Jahr! Gutes Wetter mit sehr oft idealen Bedingungen zum Tauchen im Meer, die Hurrikan- season hat es sehr gut gemeint und fast kein Sturm ist überhaupt in der Region an Land gegangen. Ich habe seit einigen Monaten mein full cave diver Brevet und auch meine komplette Höhlentauchausrüstung und bereits über 100 Tauchgänge in den wunderschönen Cenoten hier absolviert. Es ist einfach fantastisch und ich bin absolut begeistert. Was ihr wisst noch nicht, was Cenoten sind? Einfach unter dem Reiter „wasser“ nachsehen. Übrigens stört es uns nicht, wenn mal etwas mehr Wind weht oder wenn es regnet, wir können zu fast jeder Wetterlage in die Cenoten fahren und die Sichtweiten sind immer 60m plus. Einfach gigantisch, ich komm mir wie ein kleiner Kosmonaut vor.

    Ausserdem bin ich seit ein paar Monaten in einem super süssen Apartment und habe permanenten Internetzugang – soweit man in Mexiko von permanent sprechen kann, denn relativ oft bricht das Internetnetz zusammen. Ich bin auch über skype online und man kann mir natürlich per email erreichen, was aufgrund der Zeitverschiebung nach Europa am günstigsten ist; so kann ich in aller Ruhe am Abend die mails beantworten und ihr findet am nächsten Morgen eure Antwort. Meist bin ich ab 17:30 Ortszeit Mexiko zuhause, das heisst, MEZ 0:30 des folgenden Tages.  

    Natürlich gehe ich nach wie vor im Meer tauchen. Die Sichtungen von Bullenhaien sind nicht so zahlreich wie in den vergangenen Jahren, aber dafür haben wir nach wie vor eine Vielzahl von Schildkröten, zumeist die Echte Karettschildkröte, jedoch auch machmal Grüne Schildkröten – ich weigere mich sie Suppenschildkröten zu nennen – und ganz selten auch die Unechten Karettschildkröten, die man aufgrund ihres grossen Kopfes relativ einfach erkennen kann. Kürzlich bin ich an unserem Wrack auf eine Schule Barrakudas von ca. 40 kapitalen Exemplaren gestossen. Die Barrakudas sind dort eigentlich immer zu finden, aber diese Schule war wirklich einmalig. Selbst nach 2 Jahren intensivem Tauchen bietet die Natur hier immer noch Neues für mich und der interessierte Naturalist kann wirklich erlebnisreiche Tauchgänge erleben.

    Gute Luft an alle und viele schöne Tauchgänge und lasst mich nicht zu lange warten, bis ihr mich besuchen kommt.