Kategorie: Deutsch

Blog auf Deutsch

  • Cavern Diver

    Eigentlich kein Wunder, dass dieser Kurs sich zu meinem Favouriten entwickelt. Die Cenoten der Riviera Maya, die ja auch ohne besondere Ausbildung im Rahmen von geführten Tauchgängen erkundet werden können, bieten ideale Bedingungen zum Erlernen von zusätzlichen, neuen Tauchfertigkeiten. Begleitet werden die vier Tauchgänge – wobei drei in den eigentlichen Grottenbereich der Cenote hineinführen – von einem umfassenden Theorieteil, der über Entstehung, Umweltschutzaspekte, Terminologie, Gefahren, Unfallanalyse, Ausrüstungskunde, Kommunikationstechniken, Techniken zur Fortbewegung, Handhabung der Führungsleine, Psychologische Gesichtspunkte, Stressfaktoren, Verfahren vor dem Tauchgang, Notfallverfahren etc. informiert. Zusätzlich wird die Handhabung der Leine an Land geübt (land drills), wobei auf die Übungen im Flachwasser des offenen Bereiches vorbereitet wird.

    Nach diesem Kurs sind Begriffe wie Halokline, Froschbeinschlag, Führungsleine, Drittel- Regelung, S-Drill uvm. keine Geheimnisse und auch keine Theorie mehr, denn wir gehen von der Theorie in die Praxis. Oftmals ist dies die erste Gelegenheit für den Advanced Taucher (diese Stufe ist Voraussetzung) einen Tauchgang selbstständig zu planen und zu führen. Optimale Sichtverhältnisse, angenehme Wassertemperaturen von nicht unter 24°C selbst im Winter, geringe Tauchtiefen sowie eine Vielzahl von verschiedenen Cenoten garantieren ein besonderes Erlebnis. Weitere Details können auf meiner Internetseite www.MareNostrum.ws abgerufen werden oder eine Anfrage per e-mail an Christine bei MareNostrum.ws.

    Nochmals herzlichen Dank an Heinz, der als angehender PADI Cavern Diver in Chac- Mool und Kukulkan Anfang November 2007 fachmännisch die Leinen gelegt hat und als Guide noch langsamer als ich taucht. Kompliment und Gratulation zum Cavern Diver.

    Christine
    PADI Cavern Specialty Instructor
    IANTD Full Cave Diver

  • Deep Diver

    Man mag sich fragen, warum ein Deep Diver Specialty. Hat man doch im AOWD schon einen Tieftauchgang gemacht. Und sind Tiefenlimits nicht sowieso nur Formsache, um die man sich nicht kümmern muss?

    Nun wie immer kommt es auf den Blickwinkel an. Unter Supervision eines Tauchlehrers zu erfahren, was in der Tiefe passiert und das beginnt mit Erfahrungen über Stickstoffnarkose, wie verschiedene Materialien unter Druck reagieren, wie sich die Farben verändern, wie ich korrekt einen Notfalldekompressionsstop durchführe bzw. wie ich eine Notfallluftversorgung bereitstelle sind nicht nur theoretische Themenbereiche, sondern machen auch noch Spass, wenn man das selber erfahren kann (frei nach der Hobbythek, selber machen macht Spass!). Ausserdem kann man sein Wissen über die Dekompressionskrankheit auffrischen, die Erste Hilfe- Massnahmen sowie die örtlichen Notfallpläne genau studieren.

    Alles in allem, sage ich, dass jedes weitere Training den interessierten Taucher zu einem besseren, weil sicheren Taucher macht. In diesem Sinne, wünsche ich allen viel Spass beim Tauchen und an dieser Stelle nochmals Glückwunsch an Wolfgang, der mit mir Ende Oktober 2007 vier eindrucksvolle Tieftauchgänge in Angelita, Islote, Tortuga Tief und Pared Verde gemacht hat.

    Christine
    PADI Deep Diver Specialty Instructor
    u.m.

    Eidotter an Pared Verde

  • Ein kleiner Abstecher nach Belize

    lyrical king

    Endlich ist es geschafft! Nach fast drei Jahren hier und mit dem Wunsch, Belize zu sehen, der schon mehr als 20 Jahre als ist. Ich war dort!

    Ein Kurzurlaub von vier Tagen auf Ambergris Caye, die Insel, die der letzte Fortsatz der Yucatan Halbinsel nach Belize rein ist. An- und Abreise von Playa sind bequem mit dem Nachtbus nach Chetumal und dann dem Flugzeug von Corozal nach San Pedro, Ambergris Caye. Alles in allem habe ich für den einfachen Weg nicht einmal 8 Stunden gebraucht, mit allen Wartezeiten beim Umsteigen eingerechnet. Ich bin also um Mitternacht losgefahren und war vormittags schon bei der Tauchschule und hätte ohne Probleme die Tauchgänge am Vormittag noch mitmachen können. Äusserst bequem, sie bieten Doppeltanks an, fahren aber nach jedem Tauchgang an die Basis zurück. Kann man ohne Probleme so machen, wenn das Barriereriff sprichwörtlich vor der Haustüre liegt. Fahrtzeit ist nur wenigen Minuten zu den verschiedensten Riffen.

    Ich lies mich zu einer Kombination aus Tauchen mit anschliessendem Schnorcheln an der Shark Ray Alley überreden – denn eigentlich bin ich kein Schnorchler. Wurde aber entschädigt, weil ich Korallen gesehen habe, die ich sonst noch nirgends um Playa herum gefunden habe. Haie und Rochen an diesem Tag nur wenige – drei Ammenhaie und fünf Rochen, die einige Minuten um uns rum waren. Sichtweiten ok, aber der Regen versaut im Flachwasser einiges- wir waren grad mal 10 m tief.

    Am Samstag dann Doppeltauchgang am Mesoameriakanischem Riff, echt wow, keine Strömung, eine Wohltat, wenn die ganze Gruppe individuell abtauchen kann, ohne dass man Angst haben muss, einzelne Taucher driften ab. Beim Abtauchen von 4- 5 Ammenhaien umschwommen worden, das war mein Highlight. Sichtweiten sehr gut, auch wenn wieder keine Sonne war, aber so an die 40m waren es sicher. Sehr artenreich und schön und vielfältig bewachsene Riffe, die nicht versandet sind. Fischschulen gibt es zwar auch nicht so dicke wie in Playa an Jardines, aber das ist ja auch ein Ausnahmetauchplatz.

    Auf der Wunschliste für das kommende Urlaubchen: Blue Hole, Boca Ciega, Caye Caulker, Turneffe Elbow……

    Und hier ein paar Impressionen über und unter Wasser

    Für den Taucher, der bei seinem Aufenthalt, einen Abstecher nach Belize machen möchte, biete ich die entsprechenden Ausflüge (Ausflug Blue Hole jedoch wetterabhängig) an; mit und ohne persönlichem Guide, idealerweise mindestens zwei Tage – eine Übernachtung, wahlweise kann auch Tikal, Guatemala, angehängt werden, damit man auch etwas Kultur mitbekommt. Anfragen wie immer unter Christine bei MareNostrum.ws.

  • Hunde Elend

    Heute mal aus aktuellem Anlass; beim Nachhauseradeln habe ich Ecke 20ter mit 8er, da wo wirklich der Verkehr vorbeirast, dieses kleine Häufchen gefunden. Ich konnte einfach nicht weiterfahren! Ein kleiner Hundemann, dem irgendjemand trockene Kekse hingebröckelt hat und da sass er auf seinem Hinterteil, weil er nicht mehr richtig stehen kann. Ich musste ihn einfach mitnehmen, konnte nicht wegsehen, nicht einfach weiterradeln.

    Peaches

    Die Entscheidung fällt in einer Sekunde, irgendwie werde ich es schon schaffen, irgendwie werde ich das Geld und den Platz auftreiben, also erstmal mit mir mit. Zuhause hat er – ich habe ihn Peaches getauft, in der Hoffnung, dass seine Haut bald glatt wie ein Pfirsich sein wird – eine Drittel Dose Hundefutter gefressen, ich habe ihn mit dermatologischem Hundeshampoo gebadet und dann mit Wäremflasche in die Handtücher gesteckt. So schläft er nun seit einigen Stunden schon. Als er einmal aufgewacht ist, ging’s brav vor die Tür und dort hat er Geschäftchen gemacht. So eine süsse Handvoll.

    In Playa haben vor einigen Monaten zwei Enthusiasten ein Hundeheim aufgemacht. The Peanut Pet Shelter. Mit Andy und Jen habe ich mich dann auch in Verbindung gesetzt und sie haben sich bereit gefunden, Peaches aufzunehmen. Ich werde sein Sponsor sein und hoffentlich kann er, wenn er gesund ist, an eine liebe Familie vermittelt werden.

    Leider ist in Playa das Elend der Hunde sehr gross. Der Normaltourist sieht das nicht, wenn er im Resort bleibt oder nicht weit weg von der 5ta Avenida – dort werden alle streunenden Hunde weggefangen, ins städtische Hundeheim gebracht und nach ein paar Tagen, falls niemand sie auslöst, eingeschläftert. Aber auch Hunde, die einen Besitzer haben, haben es oft nicht gut. Hieran kann man sehr deutlich sehen, dass Mexiko bei weitem noch keine „Industrienation“ im Sinne des wohlbehütet, wohlversorgt und versorgenden Staates ist. Viele leben so knapp am Existenzminimum, dass der Hund sich selber irgendwie durchschlagen muss, versorgt kann er nicht werden. Darüber hinaus beobachte ich oft ein sehr harsches, grobes Verhalten den Tieren gegenüber, sie werden geschlagen, an kurze Leinen im Hof festgezurrt, werden nie Gassi geführt. Kurz, ein echtes Hundeleben.

    Da heute der Geburtstag meiner Patenkinder (eigentlich ist es ja nur die Julika, aber der Paul ist auch mein Schatz) ist und ich ihnen keine grossen Geschenke kaufen konnte, so widme ich ihnen Peaches und das Geld kommt ihm zugute. Ich weiss, Hilfe aus Deutschland zu leisten ist schwierig, aber wer gerade um die Weihnachtszeit an mich denkt, gern mal wieder ein Bierchen mit mir getrunken hätte oder einfach so helfen möchte, kann sich mit mir in Verbindung setzen. Geldspenden sind natürlich das Ideale und ich garantiere persönlich, dass alle zu 100% dem Tierheim zugute kommen. Einfach für die Details eine email an mich: Christine bei MareNostrum.ws. DANKE

  • Tauche sicher.

    Tauche sicher.

    Gerade heute habe ich in meinem Open Water Diver Kurs wieder die Geschichte von Taucher X erzählt, mit dem ich einst in Hemmoor tauchen war. Dieses Wochenende werde ich nie vergessen, weil ich als nicht mehr ganz blutiger Anfänger – hatte ich doch schon stolze 100 Tauchgänge und war Divemaster – einen Tauchpartner hatte, der auf meine Fähigkeiten keinerlei Rücksicht genommen hatte und ich auch nicht in der Lage war, mich ihm verständlich zu machen. Kurz gesagt, ich bin ihm wie ein Idiot an der Flosse gehangen und habe versucht, mit seinem Tempo Schritt zu halten. Ich hatte auch am ersten Tag versucht ihm mein (mein?) Problem zu erklären, aber am folgenden Tag war es fast noch schlimmer, deshalb habe ich mir geschworen, nie mehr mit ihm zu tauchen.

    Als Tauchlehrer übernehme ich die Verantwortung bei der Ausbildung und versuche verantwortliches Handeln auch im Kurs zu vermitteln, damit die Taucher nach Abschluss eigenverantwortlich und mit fundierten Kenntnissen ihre Entscheidungen treffen. Ich gehe aber auch als Guide mit bereits zertifizierten Tauchern ins Wasser. Einige meiner schönsten Tauchgänge habe ich mit exzellenten Tauchern genossen. Und einige meiner Schlimmsten mit Tauchern mit einigen Tauchgängen im Logbuch (von erfahrenen Tauchern will ich hier nicht sprechen). Immer wenn die Leute meinten, sie wären besonders gut, so dass bestimmte Regeln für sie nicht mehr gelten. Da wäre im Besonderen das Buddyteam – Verfahren zu nennen und ganz im Allgemeinen, die Rücksicht, die ich auf Taucher nehme, die andere Leistungsgrenzen als ich haben. Aber auch Taucher, die eine gehörige Selbstüberschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten haben, jagen mir regelmässig einen gehörigen Schrecken bei meinen Meertauchgängen ein. Zeichen, dass sie bei 30 m nur noch 50 bar haben, in der Deko sind, weil sie ihren Tauchcomputer nicht verstehen, Tieftauchgänge ohne erkennbare Planung und unverständlicherweise ohne Kontrollinstrumente durchführen (die Krönung war der Taucher, der kürzlich mit eigenem Lungenautomat aber ohne Tiefenmesser, wohl mit Uhr getaucht hat, den Advanced Nitrox Kurs bei einer Tauchschule hier belegen wollte und mir sagte, er halte sich in der Tiefe einfach immer nah bei mir), Fotografieren ohne auf ihre Partner zu achten und diese eine Einstellung noch schiessen wollen, obwohl der Tauchgang beendet wurde. Ich denke, diese Geschichten sind Standard Tauchlehrer- Erkenntnis, aber vielleicht doch irgendwann mal wert, ein Buch als Realsatire zu schreiben (das nur als Nebenbemerkung).

    Nun habe ich vor über einem Jahr meine Full- cave- Ausbildung gemacht. Relativ unausweichlich, wenn man im Paradies der Höhlentaucher wohnt. Soll ich auch noch erwähnen, dass viele der Aha- Effekte, von dem mir so viele Leute (Taucher wie Tauchlehrer) berichteten, die diesen Kurs machten, bei mir nicht auftauchten, einfach, weil ich das Konzept des sicheren Tauchens schon zuvor realisieren wollte. Und nachdem ich meine Full- Cave- Ausrüstung endlich komplett hatte, fühlte ich mich wie der Bär, der vor dem Bienenstock voller Honig sitzt und seine Pratze nicht durch das Loch bekommt. Denn obwohl nur einige Kilometer von den ersten Cenoten- Löchern entfernt, ohne Auto kommt man einfach nicht hin. „Armes Ding,“ nein, das will ich gar nicht hören. Ich habe ja versucht, mich mit anderen Höhlentauchern zu verabreden. Manchmal hat es geklappt, leider viel zu selten. Und manchmal, leider viel zu oft für mein Empfinden, habe ich wieder dieses Gefühl, dass mein Tauchpartner hier Sachen macht, die ich nicht gutheissen kann.

    Man kann mich nun Memme, Weichei und sonstiges nennen. Ich tauche nun seit knapp 10 Jahren, habe ca. 2500 Tauchgänge. Ich bin stolz darauf, ich stehe völlig zu meinem Sicherheitsempfinden. Ich finde es nicht ok, wenn man tauchen geht, obwohl man weiss, dass der Lungenautomat einen geplatzen O- Ring hat und konstant abbläst; auch wenn es nur wenig ist. Das gefällt mir nicht im offenen Wasser, aber in einer Tauchumgebung ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit zur Oberfläche und daher einem verzögertem Auftauchen irritiert mich das sehr, da im Notfall ja ich diesem Taucher mir meiner Luftreserve rausbringen muss. Ich finde es bedenklich, wenn ich von meiner Luftplanung, die nur dann die Drittel- Regelung sein sollte, wenn ich auf meinem Weg auch noch Notausstiegs- Luftlöcher habe, abweiche, um einen mir unbekannten Arm des Systems, der noch dazu durch eine Zone mit extremer Perkolation (durch die Ausatemblasen ausgelöste Teilchen, die die Sichtweite extrem herabsetzen können) und durch nicht allzu schmale aber dennoch vorhandene Verengungen führen, zu erforschen. Ich finde es unverantwortlich, wenn Cenote- guides von der Leine weggehen und bis zu vier Taucher hinter sich her schwimmen lassen und ihnen ein falsches Gefühl von Sicherheit geben, da der Guide ja die Höhle kennt. Ja aber der einzelne Taucher macht doch seinen ersten Tauchgang hier und kennt sie doch nicht und was ist, wenn genau der, der eben die geringere Leistungsgrenze hat, ein Problem gekommt? Ich kann gar nicht sagen, wie albern ich es finde, wenn Leute auf ein Sicherheitstraining vor dem Höhlen- Tauchgang (den sogenannten S-Drill) verzichten, bloss weil sie Luft sparen wollen. Was atme ich schon für ein paar Minuten auf so drei Meter im Eingangsbereich der Höhle weg? Ich finde es extrem gefährlich, wenn full-cave- diver Aussagen machen, dass sie in Solo- Tauchen ausgebildet sind, damit aber meinen, die Doppeltanks am Rücken seien ein ausreichend redundantes System dafür. Und noch gefährlicher ist es, wenn andere Taucher durch ein solches „Vorbild“ angespornt werden und zum Nachahmer werden. Ich wundere mich, wie Guides es schaffen, den Tauchern zu erklären, dass wenn ihr Tauchcomputer in die Deko springt, es dennoch kein Deko- Tauchgang ist, weil er ja beim Aufstieg wieder rausspringt. Nicht dass wir davon sterben werden, bloss weil wir einen Deko- Tauchgang gemacht haben. Aber für blöd muss ich sie ja auch nicht verkaufen, oder?

    Vergangenes Jahr, habe ich mir den Luxus geleistet, vorausschauenderweise ein Ausrüstungspaket von einer ehemaligen Taucherin zu kaufen und habe damit unter anderem drei weitere erste Stufen und etliche zweite Stufen und ein Stage- Rig erstanden. Ich frage erfahrene cave divern, um mir Pläne der Systeme zu beschaffen und hole sofern möglich die Meinung von den guten full- cave Tauchern vor Ort ein. Ich habe mir lange Zeit Gedanken darüber gemacht, ob ich als PADI Tauchlehrer diesen Schritt verantworten kann und inwieweit dies mit meiner Einstellung zum sicheren Tauchen zusammenpassen kann. Vor einigen Wochen hatte ich das super Glück, von meinem Bekannten ein Auto für einige Zeit zur Verfügung gestellt zu bekommen. Schlussendlich habe ich mich dafür entschieden: ich gehe solo tauchen und ich fühle mich sicher. Ich benutze einen stage tank, den ich Harvey nenne, der mein Buddy ist. Meinen Hauptluftvorrat plane ich maximal bis zur Viertel- Regelung, die Stage- Flasche (heisst sie dann eingentlich noch stage?) wird bis auf den Test nicht berührt und während des Tauchgangs immer bei mir mitgeführt. Ich übe an einfachen Höhlensystemen und mache alleine bisher keine komplizierten navigatorischen Entscheidungen (keine mehrfachen jumps, ausser dem ersten von der cavern Leine weg). Ich habe kein Ziel, wenn ich in die Höhle gehe (muss also keinen definierten Endpunkt erreichen, und setze mich damit nicht unter Druck), ausser dem Ziel, Spass zu haben, den Tag zu geniessen. Ich habe für meinen Tauchgang den ganzen Tag Zeit und natürlich schlafe ich aus, bereite mich in aller Ruhe vor, entspanne und geniesse. Ich freue mich, wenn es gut läuft und finde es erstaunlich, dass mein 110 min Tauchgang gefühlsmässig einer meiner kurzen Tauchgänge war. Daraus lerne ich! Und ich bin froh, dass ich mit manchen Leuten nicht mehr tauchen muss.

    Leider sind diese Negativ- Beispiele oben keine Einzelfälle. Indem ich den menschlichen Faktor weglasse, minimiere ich somit die Fehler- und mögliche Risikoquelle. An dem Tag, an dem mich erfahrene Taucher oder Tauchlehrerkollegen als Autorität anerkennen, ohne dass ich dafür kämpfen muss, wenn ich mein Wissen vermitteln kann, ohne mir blöd vorzukommen, wenn ich mein Tempo gehen kann, ohne darauf hinweisen zu müssen, dass hinter der Langsamkeit der Genuss steht, ja dann entscheide ich mich wieder, einen Fun- Tauchgang mit Buddy zu unternehmen. Und wie gesagt, manchmal hat es ja schon geklappt. Und dann hoffe ich immer noch, dass ich einen Mentor finde, der mir noch mehr gute Sachen im Tauchen beibringen kann.

    Comments welcome. Kommentare willkommen und geschätzt.

  • www.cenote.marenostrum.ws

    Ich bin froh und stolz, denn ich habe die ersten Seiten meiner neuen sub-domain ins Netz gestellt: www.cenote.marenostrum.ws. Eigentlich wollte ich ursprünglich nur Beschreibungen der verschiedenen Cenoten erstellen, dazu gehört aber auch eine Karte und weitere Informationen. Aus reinem Sicherheitsdenken, um nicht untrainierte Taucher zu Abenteuern zu animieren, unterlasse ich das dann lieber. Und konzentriere mich auf Entstehung und nähere Beschreibung von Phänomenen, die ich in den verschiedenen Systemen antreffe.

    Geologisch sind das interessante Speleotheme oder sonstige Besonderheiten wie Tannine und vor allem fossile Einschlüsse. Im Biologiebereich hoffe ich eine Liste mit höhlenbewohnenden Tieren sowie Pflanzen, die im Grottenbereich leben, zu erstellen.

    Ich brauche aber Hilfe dazu! Ich beobachte vieles, kann es aber nicht dokumentieren, da ich als Guide keine Kamera mitnehme. Taucher, die mit mir tauchen oder andere, die bereits in den Cenoten eine geführte Tour genossen haben, aber ja. Schickt mir also eure Fotos an Christine bei MareNostrum.ws. Sie sollten so scharf wie möglich sein und aus dem obig genannten Themenbereich. So schön also Gegenlicht- Aufnahmen sind, so faszinierend die Halokline, so gigantisch die Lichtspiele, ich interessiere mich hier für die belebte Natur (oder die, die früher mal lebte…).

    Noch muss ich das Rätsel lösen, wie ich eine Gallerie anlege, ohne dass mich das Stunden von Arbeit vor dem Computer kostet. Und dann kommt natürlich noch die mühevolle Arbeit, all die Tierchen zu bestimmen. Selbstverständlich freue ich mich über jede Expertenmeinung und Hilfe. Es gibt relative wenig gesammelte Informationen darüber und noch weniger in Deutsch. Und damit werde ich einen Teil meiner Freizeit verbringen. Selbstverständlich nicht zuviel, denn wann immer möglich gehe ich in die Höhlen tauchen und wenn ich einen Fun- Tauchgang machen kann, dann auch mit meiner Kamera. Bald kommt meine neue Weitwinkellinse und ich bin gespannt, was ich mit meiner kleinen und „alten“ Caplio G3 Kamera noch anstellen kann.

  • Critters — die kleinen grossen Wunder

    Anfang April habe ich auf unserem Tauchplatz Shangri-La einen Leoparden- Plattwurm (Pseudoceros pardalis) gefunden. „Was ein Glück“, dachte ich, „dass muss ich in meinem Logbuch als Besonderheit vermerken“. Glücklicherweise hatte ich sogar die Kamera dabei. leoplatt.JPG. Dass ich kurze Zeit am gleichen Tauchplatz einige Baby- Tüpfelritterfische (Equetus punctatus) gefunden habe, war schieres Glück – schien mir. babyritter.JPG Schon immer war ich von den kleinen Dingen fasziniert, aber sie zu finden – das ist soo schwer. Die letzten Tauchgänge, die ich in Sabalos und Barracuda gemacht habe sind jedoch unglaublich. Seit einigen Tagen tummeln – ja tummeln sich dort Weissschnauzen- Seenadeln, Pferdchen- Seenadeln (Acentronura dendritica) und gerade heute habe ich auch zum ersten Mal eine Kurzflossen- Seenadel (ohne Foto) gesehen. Cosmocampus albirostris untitled.JPG. Alle diese Tiere kommen eigentlich selten bis sehr selten in der Karibik vor und ich muss es nochmal wiederholen – es muss einfach mein Glück sein, dass ich so viele zur Zeit zu sehen bekomme.

    Zu erwähnen wären in diesem Zusammenhang noch die Orangefarbenen Feilfische, die in Pärchen seit knapp zwei Monaten in Tortugas zu finden sind. Laut Humann auch sehr selten in der Karibik zu finden, mit mir inzwischen bei jedem Tauchgang dort gesichtet. Aluterus schoepfi

    Zu hoffen bleibt, dass mein Glück noch lange anhält! ´

  • Die Tarpune sind zurück

    Megalops atlanticus

    Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man auf eine Schule Tarpune trifft, welche zu den grössten Fischen im Riff gehören. Vergangene Woche hatte ich das Glück auf eine vorbeiziehende Schule an unserem Tauchplatz Sabalos zu treffen. So ca. 20 Exemplare in einer eher kleineren Ausführung von ca. 1,5m haben unseren Weg gekreuzt. Tarpune gehören zu den Fischen, die sowohl im Salzwasser wie auch im Süsswasser leben können. Bei uns hier sind sie hier nur in den Sommermonaten, immer wenn die Bullenhaisaison ist, d.h. im Winter findet man sie nicht. Manche Einheimische behaupten das läge daran, weil die Tarpune zur bevorzugten Nahrung der Haie gehören, ich denke, es könnte aber auch einfach an ihrem Zugverhalten liegen. Jedenfalls freue ich mich schon auf die vielen Tauchgänge in Tortugas, bei denen ich meinen Tauchern eine Riesenschwarm bieten kann, durch den man langsam durchtauchen kann und der nur langsam davon schwimmt. Tarpune jagen nachts nach Fischen und Tintenfischen und finden sich tagsüber wieder in ihrem Schwarm in einem relativ engen Gebiet am Ende des Tauchplatzes Tortugas ein. Wer also einen 40 min Tauchgang vom Luftverbrauch her schafft, hat somit gute Aussichten. Ich freu mich schon auf die vielen grossen staunenden Augen meiner Taucher.

  • Ein guter Start ins Neue Jahr

    Endlich ist es nun soweit. Alle Feiertage und Geburtstage sind um und ich finde endlich Zeit, mich einmal meiner Seite zu widmen. Als erste Neuigkeit findet ihr nun einen Blog – na ja, hier werde ich sporadisch über Neues berichten und jeder kann auch einen Kommentar abgeben. Bin mal gespannt, wie ich das so hinbekomme.

    2006 war ein gutes Jahr! Gutes Wetter mit sehr oft idealen Bedingungen zum Tauchen im Meer, die Hurrikan- season hat es sehr gut gemeint und fast kein Sturm ist überhaupt in der Region an Land gegangen. Ich habe seit einigen Monaten mein full cave diver Brevet und auch meine komplette Höhlentauchausrüstung und bereits über 100 Tauchgänge in den wunderschönen Cenoten hier absolviert. Es ist einfach fantastisch und ich bin absolut begeistert. Was ihr wisst noch nicht, was Cenoten sind? Einfach unter dem Reiter „wasser“ nachsehen. Übrigens stört es uns nicht, wenn mal etwas mehr Wind weht oder wenn es regnet, wir können zu fast jeder Wetterlage in die Cenoten fahren und die Sichtweiten sind immer 60m plus. Einfach gigantisch, ich komm mir wie ein kleiner Kosmonaut vor.

    Ausserdem bin ich seit ein paar Monaten in einem super süssen Apartment und habe permanenten Internetzugang – soweit man in Mexiko von permanent sprechen kann, denn relativ oft bricht das Internetnetz zusammen. Ich bin auch über skype online und man kann mir natürlich per email erreichen, was aufgrund der Zeitverschiebung nach Europa am günstigsten ist; so kann ich in aller Ruhe am Abend die mails beantworten und ihr findet am nächsten Morgen eure Antwort. Meist bin ich ab 17:30 Ortszeit Mexiko zuhause, das heisst, MEZ 0:30 des folgenden Tages.  

    Natürlich gehe ich nach wie vor im Meer tauchen. Die Sichtungen von Bullenhaien sind nicht so zahlreich wie in den vergangenen Jahren, aber dafür haben wir nach wie vor eine Vielzahl von Schildkröten, zumeist die Echte Karettschildkröte, jedoch auch machmal Grüne Schildkröten – ich weigere mich sie Suppenschildkröten zu nennen – und ganz selten auch die Unechten Karettschildkröten, die man aufgrund ihres grossen Kopfes relativ einfach erkennen kann. Kürzlich bin ich an unserem Wrack auf eine Schule Barrakudas von ca. 40 kapitalen Exemplaren gestossen. Die Barrakudas sind dort eigentlich immer zu finden, aber diese Schule war wirklich einmalig. Selbst nach 2 Jahren intensivem Tauchen bietet die Natur hier immer noch Neues für mich und der interessierte Naturalist kann wirklich erlebnisreiche Tauchgänge erleben.

    Gute Luft an alle und viele schöne Tauchgänge und lasst mich nicht zu lange warten, bis ihr mich besuchen kommt.