ViDAS ist das spanische Wort für Leben und steht für
Veterinarios Internacionales Dedicados a Animales Sanos
(Internationale Tierärzte, die sich für Gesunde Tiere getätigen). Die Gruppe hat sich um ein paar angehende Tierärzte aus USA gebildet, die die Notwendigkeit erkannt hatten, die Übervölkerung mit Strassentieren in den Griff zu bekommen. 2002 wurden die erste Klinik auf der Yucatan Halbinsel organisiert und von anfänglich 100 sterilisierten Tieren mit zwei Tierärzten und sechs Tierärzten im Studium ist sie dieses Jahr auf 1612 sterlisierte und kastrierte Hunde und Katzen mit über 80 Voluntären gewachsen (sowohl von örtlichen Organisationen und freiwilligen Helfern wie auch den ViDAS Tierärzten und Assistenten).
Bereits mehrere Male habe ich die jährlichen Kliniken besucht, 2010 mit einem Nachbarshund, 2011 mit dem fünfköpfigen Nachwuchs von Franky. Ob es sich dabei um ViDAS oder CANDI als Organisatoren drehte, ist eigentlich einerlei, die Hilfestellung, die sie offerieren, um das Problem der unkontrollierten Vermehrung von Strassenhunden- und Katzen zu vermeiden, ist unabhängig von Namen.
Statistisch gesehen, können zwei Hunde im fortsplanzungsfähigen Alter innerhalb von sechs Jahren 67.000 Nachkommen produzieren. In der Realität in den Strassen von Playa del Carmen ist es aber eine traurige Wahrheit, dass Welpen, welche ausserhalb der Obhut von Menschen geboren wurden, nur minimalste Überlebenschance haben; selbst Hündinnen, die ein Haus und Halter als Anlaufstelle haben, bringen vorsichtig geschätzt, nicht einmal die Hälfte ihrer Jungen durch. Das liegt zum einen an einem unterschiedlichen Verständnis, wie man ein Haustier behandelt, oftmals auch an Geldnot, an mangelnder Information oder einfach dem typisch mexikanischen Credo, Mañana, irgendwie wird sich alles schon richten, Hauptsache ich muss nichts tun.
Der meiner Ansicht nach einzig richtige Ansatz ist, dieses Problem an der Wurzel zu packen und zum einen alle Haustiere ausnahmslos zu sterilisieren und zu kastrieren und zum anderen die Tierhalter und die Bevölkerung allgemein dazu anzuhalten, sich tierschutzgerecht zu verhalten.
Ich bin sehr froh, dass wir hier in Playa del Carmen mit Coco’s Cat Rescue eine Organisation haben, die ganzjährig Hunde und Katzen zu Selbstkosten bzw. auf Spendenbasis sterilisiert. Sie haben auch in den vergangenen Jahren die Koordination der jährlichen Kliniken übernommen.
Vor zwei Jahren konnte ich arbeitsbedingt nur am letzten Tag einige der Veterinäre zurück an den Flughafen fahren, in 2013 habe ich mit einer kleinen Spende für die tägliche Getränkeverpflegung gesorgt; dieses Jahr konnte ich an 2 vollen Tagen und einem Nachmittag mich voll der Arbeit vor Ort widmen.
Bei den Tieren, denen ich bisher hier in Mexiko geholfen habe, hatte ich immer das Gefühl, wenn ich nicht einspringe, dann keiner und das Tier verendet. Das gute Gefühl, wenn man was erreicht hat und das Tier schliesslich adopiert ist, geht oft unter in dem überwältigenden Druck, dass man nicht mehr machen kann und als Einzelperson immer nur wenigen Tieren helfen kann. Um so gigantischer empfinde ich es, wenn ich mich wie dieses Jahr als Teil eines Netzwerkes nicht nur fühle, sondern auch tatsächlich sehe, weil jede Person der anderen zuarbeitet; Hunde und Katzen werden gewogen, erfasst, entwurmt und bekommen die erste schmerzstillende Medikation; danach kommen sie in den Vorbereitungsbereich, wo sie anästhesiert werden, intubiert und rasiert werden, sie werden sterilisiert, um danach im Aufwachraum 1 unter Beobachtung aus der Narkose aufzuwachen, während sie auf allgemeine Krankheiten untersucht werden. Ihnen werden die Nägel geschnitten (bei Hunden) und das Fell gebürstet und auf Parasiten untersucht bzw. behandelt. Danach werden sie an die Besitzer im Aufwachraum 2 weitergegeben, bis sie wieder soweit wach sind, dass sie laufen können. Hier bekommen die Halter weitere Informationen für die Nachsorge, Antibiotikum und wichtige Tipps für die richtige Tierhaltung.
Dieses Jahr war ich Teil davon und ich bin unsagbar stolz darauf, dass ich mit so vielen tollen Leuten arbeiten durfte. Herzlichen Dank.
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