Ambar

Erinnert ihr euch noch an die Geschichte des Hundes ohne Namen? Lui ist nach Kanada gereist und obwohl das Happy End noch aussteht, vermisst er nichts, weil er komplett in einer Pflegefamilie integriert ist.

Die Geschichte dieses Hundes ist ähnlich und doch so anders.
Einst war er ein süsser Welpen mit schrumpeligen Gesicht und babyweichem Fell; höchstwahrscheinlich wurde er der Familie geschenkt oder er hat sich als Halbwüchsiger in den Augen seiner Familie schlecht benommen. So haben sie ihn verstossen; ihn einfach auf die Strasse gelassen. Doch das reichte nicht, weil er immer wieder in den Garten wollte; also haben sie ihn geschlagen und mit heissem Wasser übergossen, damit er von diesem Haus wegblieb.

Er hat seine Lektion gelernt, doch ist der Gegend treu geblieben und ich habe seine Geschichte mitverfolgen können.

Es hat lange gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass er verstossen ist, denn ich hab ihn ja immer nur auf Spaziergängen mit meinen Hunden gesehen und er sah eigentlich immer gut genährt aus. Irgendwann fragte ich jedoch die Nachbarskinder und die erzählten mir seine Geschichte. Von da an, habe ich ein Auge auf ihn gehabt und habe festgestellt, dass er verschiedene Anlaufstellen zum Füttern und Unterkunft bei Regen hatte. Als er jedoch eines Tages hinkte, habe ich mir grosse Sorgen gemacht. Auch habe ich ihn einige Tage nicht gesehen und so habe ich mir zu meinem Geburtstag das Versprechen gegeben, ihm zu helfen.

Ich habe ihn Ambar genannt, weil er die schönsten bernsteinfarbenen Augen hat, die man sich vorstellen kann.

Ambar hatte immense Angst, in mein Haus zu gehen. In seiner Angst versteift er sich und friert ein, er wird bewegungslos. Mit viel guten Worten (und anfangs auch über die Schwelle tragen) und vielen tollen Belohnungshappen habe ich ihn nach einigen Wochen nun soweit, dass er mit einer kleinen Aufforderung nachtrabt. Immernoch zögert er an den Häusern, an denen ihn Hunde in der Vergangenheit angebellt hatten und ich muss ihn ermuntern weiterzugehen. Sein Training ist einfach, weil er wirklich schlau ist, aber auch schwierig, weil er sehr erregbar ist. Wenn es zum Beispiel Zeit zum Spazierengehen ist, dann springt und bellt er und ist so erfreut, dass auch meine halbwegs erzogenen Hunde wieder alte Unarten zeigen. Ihm dies abzugewöhnen, wird noch einiges an liebevollem Training erfordern.

Auf meinen Spaziergängen mit ihm nun habe ich gelernt, dass er mindestens 4 Namen hat:
– Güero – Blondie
– Perri – Hundchen
– Chato – Stubsnase
– Ambar – den Namen von mir.

So schön es ist, dass er viele Freunde hatte, so wichtig ist zu verstehen, warum ich ihn trotzdem aufgenommen habe. Es sind zum einen die Kinder gewesen, die ihn kannten und mit ihm spielten, denen ich ein gutes Beispiel gegeben möchte, als ich den Hund in Pflege genommen habe. Aber auch die Erwachsenen, die mir von den Problemen erzählt haben, dass er nicht in ein Haus gehen will (einige wenige hatten ihn versucht, bei sich aufzunehmen), kann ich mit meinem Training beweisen, dass es nicht in der Natur des Hundes liegt, auf der Strasse leben zu wollen (das sind oft gehörte Aussagen), sondern die anerzogene Verhaltensweise, weil er in seinem ersten Heim ja permanent bestraft wurde, wenn er ins Haus wollte. Und natürlich für Ambar, der nun ca. 2 Jahre als ist und viele Schrammen und Wunden im Gesicht und Körper hat, von den Misshandlungen durch Menschen, von Kämpfen mit anderen Hunden und von Autounfällen, die leider hier sehr häufig sind.

Ambar ist bereit für sein neues Zuhause. Er ist gesund, kastriert, geimpft.
Er ist in Playa del Carmen, Mexiko und bitte helft mir ihm ein gutes Heim zu finden.
Wir können auch über die Grenzen adoptieren.


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