Autor: Christine

  • Lebenslanges Lernen – Teil Zwei

    Lebenslanges Lernen – Teil Zwei

    Wer hier auf meinem endlich öffentlich gestellten Blog nachforscht und sucht, wird meine ersten Teil dazu finden, den ich in 2009 geschrieben habe.

    Viele meiner Lernerfahrungen vor allem im Tauchen sind durch die Kurse, die ich belegt habe, durch die Kurse, die ich gegeben habe (ja, nicht nur mein Student lernt, sondern ich auch jedes Mal) und natürlich durch die Erfahrung der vielen Tauchgänge entstanden.

    Mein Weg in Mexiko hat mich vom Sporttauchlehrer zum Höhlentaucher, dann zum Höhlentauchlehrer und danach generell technischen Tauchlehrer geführt und Anfang 2024 dann einen Kreis geschlossen, in dem wieder zur Ausbildung auf der Sporttauchebene gehe, denn ich bin nun Trainer für Tauchlehrer und Course Director bei SDI, sowie Instructor Trainer für verschiedene technische Kurse.

    Die Entscheidung dazu war ein Gemisch aus verschiedenen Motivationen und ich bin hier ganz ehrlich das erste war FOMO – fear or missing out – so viele meiner Kollegen und Freunde vor Ort, die fast alle jünger als ich sind, sind inzwischen Instructor Trainer und als die Gelegenheit kam, diesen Workshop hier in Playa del Carmen zu machen, konnte ich mich nicht wirklich mehr davor drücken. Wachsen und Lernen ist manchmal nicht einfach, wie so viele Menschen, bin auch ich bequem geworden, hab mich eingerichtet in meinem Leben und habe eine Routine entwickelt.

    Routinen sind gut, aber sie behindern auch, in Richtungen zu wachsen, die man nicht wirklich im Blickwinkel hat, und selbst wenn ich immer noch nicht genau sehe, wohin mich meine neue Qualifikation führen kann und wird, so hab ich nun neue Alternativen, die ich genauer erkunden werde.

    Als Taucher kann es sein, dass du Dive Master oder gar Tauchlehrer werden möchtest, oder du bist bereits Tauchlehrer und möchtest nun in die technische Sparte wachsen? Mach es mir nach und fang einfach an, die Möglichkeiten werden sich ergeben, wenn du die Tür einmal geöffnet hast.

  • Hallo Welt!

    Hallo Welt!

    Eine kleine Geschichte über mich, warum du hier auf einen Blog mit Einträgen bis ins Jahr 2007 zurück triffst.

    Wie es so will, bin ich nicht wirklich tech-begabt. Die ursprünglich entwickelte Webseite war statisch und ich konnte sie nur sehr schwer ändern, daher hatte ich mit einem Blog begonnen, jedoch nicht erkannt, dass dieser nicht öffentlich war, sondern sozusagen eine Versuchsplattform auf meinem Internethost war. Viele Jahre und Einträge später, wollte ich den Blog dann umziehen und öffentlich stellen, und da ist es dann passiert. Es ist eben nicht passiert.

    Die Daten waren noch vorhanden, aber ich konnte nicht zugreifen, dann kam Corona, dann hatte ich monatelang kein stablies Internet, dann Unfall, wieder viel Arbeit und andere Prioritäten.

    Aber schlussendlich sind einige Einträge meiner Ansicht nach wert, dass sie öffentlich gestellt werden/ bleiben und daher, bin ich nun endlich mit der neuen Seite online.

    Stöbern im Archiv erlaubt.

  • Konkurrenz

    mein Herz in der Höhle gefunden

    Zeitlich passend zur Olympiade 2024, habe ich meinen Eintrag von 2019 überarbeitet und angepasst. War der Originalbeitrag noch vor Jahr X (aka 2020), reite ich nun endlich wieder weiter oben auf der Welle, wirtschaftlich, emotional und körperlich.

    Ich bin ein Leistungssportler. Im Herzen immer noch. Mir gefällt das sich Messen mit anderen nach olympischen Idealen, ohne Neid, Leistung gerne erbringen, Regeln beachten und sich gegenseitig achten. Ich habe nicht mal bayernweit eine Medaille gewonnen, aber im Zuge genau dieses olympischen Gedanken war das eigentlich unwichtig. Am wichtigsten war eigentlich der Spaß, wenn wir alle auf einen Wettkampf gefahren sind oder wenn wir gemeinsam trainiert haben. Trainingspläne und Ziele waren wichtig für meine Routine und für mich eine große Hilfe, meine Jugend zu organisieren. Wichtig, war der Wettkampfgedanke, ohne dass ich jemals auf die Idee gekommen wäre, einen meiner Konkurrenten nieder zu machen, weder auf persönlicher Ebene noch auf sportlicher. Wir haben miteinander für das beste Ergebnis gekämpft. Dafür das ich recht klein bin, war ich stolz auf meine Ergebnisse im Sprint, Hoch- und Weitsprung. In einem Jahr hatte ich auch begonnen, im modernen Fünfkampf anzufangen (als Jugendlicher war es Dreikampf mit Reiten, Schwimmen und Laufen) und warum ich da nicht weitergemacht habe, kann ich nur vermuten, aber erinnere mich nicht. Gleichzeitig habe ich auch Volleyball für mehrere Jahre gespielt und meine Sprungkraft hat mir viel dabei geholfen, wurde dann aber Steller für meine größeren Freundinnen.

    Fast forward in die Gegenwart.
    Seit vielen Jahren lebe ich nun in Mexiko, seit noch mehr Jahren habe ich mich dem Tauchen verschrieben und ich denke, eines der Hauptgründe, warum es mir im Tauchsport so gut gefällt, ist die Unmöglichkeit mit jemand einen Wettkampf abzuhalten, wer der bessere Taucher ist (und die Routinen, die mir helfen, mein Leben strukturiert zu halten).
    Halt, sagen da die einen, du kannst ja besser tarieren und hast einen besseren Luftverbrauch. Diese Maßstäbe anzulegen kommt aus dem Verlangen heraus, mit dem anderen vergleichbar zu sein, die Tarierfähigkeit ist sicherlich ein Maßstab, der mich zu einem Besseren, weil sicheren Taucher macht. Und vor allem im technischen Tauchen gibt es viele Fähigkeiten, die geschult werden sollten, damit man ein guter technischer Taucher ist.

    Aber wo die Latte hängt, an der man sich messen will, das bleibt jedem selber überlassen und so kann jeder für sich selber entscheiden, ob er am liebsten im Pool rumtümpelt, nur im Warmwasser im Shorty taucht, um bunte Fische zu bestaunen, oder doch sein Glück in einer Höhle sucht.

    In welcher ich letztendlich gelandet bin. Ich kann immer noch nicht dieses völlig geniale Gefühl beschreiben, das mich überkommen hat, als ich meinen ersten Höhlen-Schnuppertauchgang gemacht hatte (nein nicht Grotte sondern mit einem Höhlentauchlehrer vor meinem Kurs einen wahrscheinlich kurzen Intro-to-Cave Tauchgang). Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mich an nicht mehr viel erinnern kann, außer diesem lebensverändernden Gefühl, dass ich das lernen möchte.

    Das war in 2005. In 2019 bin ich nun seit mehreren Jahren selber Höhlentauchlehrer und selbständig. Und im Paradies für Höhlentaucher in Mexiko. Nicht nur gibt es den Wettbewerb unter den Tauchschulen, wer das beste Paket schnürt (sei es nun auf Preisebene, oder Leistung oder Zusatzkomponenten) sondern technisches Tauchen wird für den breiten Markt beworben, als ob es ein MUSS für den breiten Markt wäre. Jeder ambitionierte Taucher hört und liest, dass er ja irgendwann Sidemount tauchen muss oder mehr noch Höhlentauchen. Nachdem die Wirtschaft und der Tourismus nach der Pandemie wieder voll in Schwung kam, neue Tauchschulen öffneten und Tauchlehrer sich hier niedergelassen haben, ist dieser Trend weitergegangen und wird sehr aggressiv auf allen sozialen Medien- Plattformen vermarktet.

    Ich kann die Faszination der Höhlen nicht abstreiten, aber ich komme immer mehr zum Schluss, dass ich das Marketing so nicht mitmachen kann. Einer der Nachteile des Anpreisens seiner eigenen Fähigkeiten scheint es manchmal auch zu sein, dass man den Wettbewerb niedermacht. Soziale Medien wie Facebook und Instagram werden nicht nur für das positive Bewerben Seiner Einer hergenommen, sondern speziell im lokalen Wettbewerb werden hinter der Hand, niederschwellig oder manchmal auch ganz offen, die offensichtlichen Fehler des anderen angeprangert. Ich bin der letzte Mensch, der dagegen ist, schwarze Schafe in unserem Geschäft offenzulegen, aber es über das Marketing zum Endkunden hin zu machen, zeugt meiner Meinung nach von einem mangelnden olympischen Gedanken in unserem Sport und mag mit ein Grund sein, warum das technische Tauchen keine Idole vorweist, auf die selbst die Nichttauchende Welt mit Achtung blickt.

    Die Konsequenz für mich war, dass ich einige Personen auf meinen Profilen geblockt habe, denn wenn wenn es mich ärgert oder irritiert, muss ich mich dem nicht aussetzen. Die Beiträge, die man in den letzten Jahren von mir gesehen hat, richten sich mehr über meine Erfahrungen, Fotos über Details in den Höhlen, oder Höhlenfauna oder was ich so an Land besonderes sehe und nicht meine Studenten vorzuführen, als wären es Welpen, die ich erzogen habe oder es meine Padawans wären. Ich verstehe, dass es notwendig ist, Präsenz zu zeigen, und hoffe, dass meine Art den Tauchsport zu bewerben und die Faszination, die er für mich ausübt, über diese Beiträge sichtbar wird und hoffe, dass der geneigte Tauchschüler mich so oder so finden wird.

  • Macht Tauchen in der Höhle sicherer.

    Macht Tauchen in der Höhle sicherer.

    Ok, ich muss mir das unbedingt mir von der Seele schreiben. Meine Erfahrungen und mein Wissen können und sollen hoffentlich auch ein Anstoss an Taucher sein, die vielleicht schon mal in ähnlichen Situationen wie den Beschriebenen waren oder sowas selber in Zukunft mal so geplant hätten.

    Juli 2011
    Ein zertifizierter Höhlentaucher, der in Urlaub hier ist und bisher wenig Erfahrung in Höhlentauchen hat und auch nur geringe Ortskenntnisse, nimmt einen Freund, der als PADI TecRec Instructor zertifiziert ist, auf einen 2-stündigen Höhlentauchgang nach Ponderosa. Dieser Freund ist das zweite Mal in Playa del Carmen und hat keine Höhlenausbildung. Am folgenden Tag gehen beide noch einmal Höhlentauchen, diesmal nach Grand Cenote.

    Beide leihen ihre Tanks über einen ortsansässigen Höhlentauchlehrer. Der Vorfall wird mir bekannt, weil beide in der Vergangenheit mit mir getaucht sind und mit der Tauchschule assoziiert sind, bei der ich damalig gearbeitet habe.

    Beide sind sich der Gefahren nicht bewusst, da ja nichts gefährliches, während ihres Tauchgangs passiert ist.

    Februar 2014
    Eine als Intro-to-Caver zertifizierte Taucherin reist in einer Gruppe zertifizierter Höhlentaucher nach Mexiko und sie machen während ihres zwei-wöchigen Urlaubs täglich sehr komplexe Tauchgänge, die auch Navigation erfordern und die Taucherin taucht mit, weil die anderen ja die Jumps übernehmen.

    Alle Taucher im Team wissen, dass ein Teammitglied weniger Ausbildung hat und da ja nichts gefährliches während ihrer Tauchgänge passiert ist, schätzen sie das Risiko falsch ein.

    Im Dezember 2014 kommt diese Taucherin dann zurück, um ihren Höhlentauchschein bei mir zu vollenden und ich erfahre überdies mehr Details über ihre recht mangelhafte Intro-to-Cave Ausbildung. (Das wäre aber dann einen anderer Beitrag wert)

    Mai 2014
    Fast identische Story, diesmal ein Intro-to-Cave zertifizierter Taucher, der mit einem zertifizierten Höhlentaucher komplexe Tauchgänge während ihres Urlaubs hier in Mexiko unternehmen.

    Der Intro-to-cave Taucher nimmt seine Frau, die wie er als Rebreather-Taucher zertifiziert sind, auf Tauchgänge mit, die angeblich im Cavernbereich waren. Der Taucher hat keine weiteren Ortskenntnisse und kennt teilweise nicht einmal die entsprechenden Cavernleinen.

    Auch hier sind sich beide der erhöhten Risiken nicht bewusst gewesen und da ja nichts passiert ist, haben sie sich auch vermeintlich sicher gefühlt.

    August 2014
    Während der Ausbildung zum Höhlentaucher, entschliesst sich mein Student in Backmount zu einem Solotauchgang in Cenote Minotauro (diese Höhle hat keine Grotte). Seine saloppe Einstellung zu Sicherheitsfragen und andere Punkte (das wäre ein vollkommen neuer Blogbeitrag) sind der Grund, dass ich ihn nicht zertifiziere.

    Er hat einen kompletten Mangel an wie ich sie nenne „soft skills“ wie persönliche Risikobereitschaft, Fähigkeit, die Umgebung korrekt einzuschätzen und dies war der Hauptgrund, warum ich ihn nicht zertifiziert habe.

    Februar 2015
    Am Tauchplatz Grand Cenote komme ich mit zwei Tauchern ins Gespräch, die mich nach Tips für ihren zweiten Tauchgang fragen. Nach einem kleinen Kennenlernen, weise ich sie darauf hin, dass ein in Deutschland zertifizierter Cavern-taucher nicht darauf vorbereitet ist, von der Cavernleine einen Jump auf die Höhlenleine zu machen und darauffolgend einen Tauchgang strömungsaufwärts durchzuführen. Ich empfehle ihnen für den zweiten Tauchgang an der Cavernleine zu bleiben. Die Taucherin ist in der Vergangenheit schon mit Doppelgerät getaucht und wie gesagt zertifizierter Grottentaucher, ihr Freund als Höhlentaucher zertifiziert und auch Sporttauchlehrer.

    Ich bekomme später die Gelegenheit, mit ihr den Intro-to-Cave Kurs durchzuführen. Beide Taucher sind eigentlich sehr wenig risikokbereit und haben einfach die örtlichen Gegebenheiten falsch beurteilt.

    März 2016
    Ein im Vorjahr als Höhlentaucher zertifizierter Taucher kommt wieder mit seiner Freundin; diese hatte im Vorjahr aus persönlichen Gründen (mir bekannt) auf eine Ausbildung zum Höhlentaucher verzichtet. Dieses Jahr nimmt der Höhlentaucher in Unkenntnis des Tauchplatzes und weil er Geld für einen Guide sparen wollte, sie in Sporttauchausrüstung auf einen Höhlentauchgang.

    Mir wird dieser Vorfall bekannt, weil ich durch ihre Schilderung des Tauchgangs weiss, dass sie nicht auf der Cavernleine waren und auch ein Grottentauchgang kann nicht durch einen nicht örtlichen Guide durchgeführt werden. Dazu müssen beide Taucher im Team mindestens intro-to-cave Ausbildung haben, so dass einer der Tauchgangsführer sein könnte.

    Ich habe diesen Eintrag 2024 noch einmal überarbeitet, aber keine weiteren Vorfälle oder Unfälle hinzugefügt, obwohl leider etliches in den Nachfolgejahren passiert ist.

    Diese mir persönlich bekannten und in meinem Umfeld passierten Vorfälle, die ja alle keine Unfälle darstellen , sind statistisch betrachtet, sicher nicht alle, die in diesem Zeitraum passiert sind.

    In meinem Kopf gehen all die Gedanken quer rum, was alles hätte passieren können. Es geht hier nicht um Anprangern oder Schlechtmachen, es geht darum, dass wir darüber sprechen und ein Bewusstsein fördern, dass Tauchen nicht nur Tarierung, Trim und Flossenschläge sind. Sondern Tauchgangsplanung, korrekte Risikoeinschätzung, ein konservatives Planen des Tauchgangs und korrektes Training gehört eben auch dazu.

    Es ist nichts in der Höhle, das es wert ist, es anzusehen und mit seinem Leben zu bezahlen.

    Wenn wir die Unfallanalysen ansehen, werden wir feststellen, dass Unfälle nicht passieren, weil die Höhlendecke einstürzt (meines Wissens nur zwei dokumentierte Unfälle von Explorern, die dadurch in der Höhle verstorben sind). Unfälle im Höhlentauchen passieren, weil man die seit vielen Jahren bekannten Ursachen, warum Unfälle passieren einfach ignoriert.

    Grund Nummer EINS, warum Unfälle in der Höhle passieren ist, dass der Taucher keine formale Ausbildung im Höhlentauchen hatte, bzw. das Limit seiner Ausbildung überschreitet bzw. seine Fertigkeiten nicht aktuell gehalten hat, weil er nur sporadisch in der Höhle taucht.

    All diese Faktoren sind bei den oben genannten Vorfällen vorhanden und wurden schlichtweg ignoriert, obwohl der trainierte Höhlentaucher in seiner Ausbildung über die Unfallanalyse spricht.

    Es geht mir nicht darum, dass ich als Tauchlehrer oder ortsansässiger Guide mehr Geld verdienen will.

    Hier geht es darum, dass mir selber persönlich nun schon so viele Vorfälle bekannt sind, dass es statistisch gesehen nur eine Frage der Zeit ist, bis der erste Taucher, den ich persönlich kenne (und vielleicht sogar trainiert habe) tödlich in der Höhle verunglückt oder selber an einem Unfall in unseren Höhlen hier beteiligt ist.

    Und leider ist dies keine Schwarzmalerei, denn ein solcher Unfall mit tödlichem Ausgang ist 2018 passiert. Im oben besprochenen Zeitraum sind alleine hier in der Riviera Maya mehrere tödliche Unfälle im Cavernbereich passiert:

    • Schnorchler (ohne Freitauchausbildung) in Dos Ojos beim Versuch des Durchtauchens von West nach Ost ertrunken
    • Chac Mool Cavernguide mit zwei Sporttauchern offline in die Höhle und alle drei tödlich verunglückt
    • Kalimba, Höhlentaucher, solo dive, tödlich verunglückt
    • Schnorchler Mayan Blue – in den Überhang getaucht – ertrunken
    • Dos Ojos – Cavern Solo in Sporttauchausrüstung – wahrscheinlich mangelhafte Ausrüstung und ertrunken
    • Cenote Muchacho – Höhlentaucher mit medizinischer Vorgeschichte nach Trennung von der Gruppe und durch daraus resultierendem Stress an Land verstorben
    • Calavera, Cavernguide verliert 3. Taucher der Gruppe, der später im Höhlenbereich gefunden wird – tödlich verunglückt
    • Touristin mit ihrem Schnorchelguide beim Schnorcheln ausserhalb der Öffnungszeiten der Cenote tödlich verunglückt (wegen Dunkelheit?)

    Ich würde mir wünschen, dass dieser Beitrag bekannt wird, nicht, um zu Verurteilen, denn keiner der Personen, die ich persönlich kennengelernt habe und mich dafür verbürgen kann, waren auf einem Selbstmordkommando. Wie ich natürlich auch von den anderen ausgehe, das Risiko wurde einfach falsch eingeschätzt.

    Macht Tauchen in der Höhle sicherer. Macht mit.

    Christine

    (Beitrag wurde 2mal editiert.)

  • ViDAS – Leben

    ViDAS ist das spanische Wort für Leben und steht für
    Veterinarios Internacionales Dedicados a Animales Sanos
    (Internationale Tierärzte, die sich für Gesunde Tiere getätigen). Die Gruppe hat sich um ein paar angehende Tierärzte aus USA gebildet, die die Notwendigkeit erkannt hatten, die Übervölkerung mit Strassentieren in den Griff zu bekommen. 2002 wurden die erste Klinik auf der Yucatan Halbinsel organisiert und von anfänglich 100 sterilisierten Tieren mit zwei Tierärzten und sechs Tierärzten im Studium ist sie dieses Jahr auf 1612 sterlisierte und kastrierte Hunde und Katzen mit über 80 Voluntären gewachsen (sowohl von örtlichen Organisationen und freiwilligen Helfern wie auch den ViDAS Tierärzten und Assistenten).

    Bereits mehrere Male habe ich die jährlichen Kliniken besucht, 2010 mit einem Nachbarshund, 2011 mit dem fünfköpfigen Nachwuchs von Franky. Ob es sich dabei um ViDAS oder CANDI als Organisatoren drehte, ist eigentlich einerlei, die Hilfestellung, die sie offerieren, um das Problem der unkontrollierten Vermehrung von Strassenhunden- und Katzen zu vermeiden, ist unabhängig von Namen.

    Statistisch gesehen, können zwei Hunde im fortsplanzungsfähigen Alter innerhalb von sechs Jahren 67.000 Nachkommen produzieren. In der Realität in den Strassen von Playa del Carmen ist es aber eine traurige Wahrheit, dass Welpen, welche ausserhalb der Obhut von Menschen geboren wurden, nur minimalste Überlebenschance haben; selbst Hündinnen, die ein Haus und Halter als Anlaufstelle haben, bringen vorsichtig geschätzt, nicht einmal die Hälfte ihrer Jungen durch. Das liegt zum einen an einem unterschiedlichen Verständnis, wie man ein Haustier behandelt, oftmals auch an Geldnot, an mangelnder Information oder einfach dem typisch mexikanischen Credo, Mañana, irgendwie wird sich alles schon richten, Hauptsache ich muss nichts tun.

    Der meiner Ansicht nach einzig richtige Ansatz ist, dieses Problem an der Wurzel zu packen und zum einen alle Haustiere ausnahmslos zu sterilisieren und zu kastrieren und zum anderen die Tierhalter und die Bevölkerung allgemein dazu anzuhalten, sich tierschutzgerecht zu verhalten.

    Ich bin sehr froh, dass wir hier in Playa del Carmen mit Coco’s Cat Rescue eine Organisation haben, die ganzjährig Hunde und Katzen zu Selbstkosten bzw. auf Spendenbasis sterilisiert. Sie haben auch in den vergangenen Jahren die Koordination der jährlichen Kliniken übernommen.

    Vor zwei Jahren konnte ich arbeitsbedingt nur am letzten Tag einige der Veterinäre zurück an den Flughafen fahren, in 2013 habe ich mit einer kleinen Spende für die tägliche Getränkeverpflegung gesorgt; dieses Jahr konnte ich an 2 vollen Tagen und einem Nachmittag mich voll der Arbeit vor Ort widmen.

    Bei den Tieren, denen ich bisher hier in Mexiko geholfen habe, hatte ich immer das Gefühl, wenn ich nicht einspringe, dann keiner und das Tier verendet. Das gute Gefühl, wenn man was erreicht hat und das Tier schliesslich adopiert ist, geht oft unter in dem überwältigenden Druck, dass man nicht mehr machen kann und als Einzelperson immer nur wenigen Tieren helfen kann. Um so gigantischer empfinde ich es, wenn ich mich wie dieses Jahr als Teil eines Netzwerkes nicht nur fühle, sondern auch tatsächlich sehe, weil jede Person der anderen zuarbeitet; Hunde und Katzen werden gewogen, erfasst, entwurmt und bekommen die erste schmerzstillende Medikation; danach kommen sie in den Vorbereitungsbereich, wo sie anästhesiert werden, intubiert und rasiert werden, sie werden sterilisiert, um danach im Aufwachraum 1 unter Beobachtung aus der Narkose aufzuwachen, während sie auf allgemeine Krankheiten untersucht werden. Ihnen werden die Nägel geschnitten (bei Hunden) und das Fell gebürstet und auf Parasiten untersucht bzw. behandelt. Danach werden sie an die Besitzer im Aufwachraum 2 weitergegeben, bis sie wieder soweit wach sind, dass sie laufen können. Hier bekommen die Halter weitere Informationen für die Nachsorge, Antibiotikum und wichtige Tipps für die richtige Tierhaltung.

    Dieses Jahr war ich Teil davon und ich bin unsagbar stolz darauf, dass ich mit so vielen tollen Leuten arbeiten durfte. Herzlichen Dank.

    copyright©PauloMaçarico2014
    copyright©PauloMaçarico2014

    some of the beautiful people that came together for this cause
    some of the beautiful people that came together for this cause

  • Der Hund mit den vier Namen

    Ambar

    Erinnert ihr euch noch an die Geschichte des Hundes ohne Namen? Lui ist nach Kanada gereist und obwohl das Happy End noch aussteht, vermisst er nichts, weil er komplett in einer Pflegefamilie integriert ist.

    Die Geschichte dieses Hundes ist ähnlich und doch so anders.
    Einst war er ein süsser Welpen mit schrumpeligen Gesicht und babyweichem Fell; höchstwahrscheinlich wurde er der Familie geschenkt oder er hat sich als Halbwüchsiger in den Augen seiner Familie schlecht benommen. So haben sie ihn verstossen; ihn einfach auf die Strasse gelassen. Doch das reichte nicht, weil er immer wieder in den Garten wollte; also haben sie ihn geschlagen und mit heissem Wasser übergossen, damit er von diesem Haus wegblieb.

    Er hat seine Lektion gelernt, doch ist der Gegend treu geblieben und ich habe seine Geschichte mitverfolgen können.

    Es hat lange gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass er verstossen ist, denn ich hab ihn ja immer nur auf Spaziergängen mit meinen Hunden gesehen und er sah eigentlich immer gut genährt aus. Irgendwann fragte ich jedoch die Nachbarskinder und die erzählten mir seine Geschichte. Von da an, habe ich ein Auge auf ihn gehabt und habe festgestellt, dass er verschiedene Anlaufstellen zum Füttern und Unterkunft bei Regen hatte. Als er jedoch eines Tages hinkte, habe ich mir grosse Sorgen gemacht. Auch habe ich ihn einige Tage nicht gesehen und so habe ich mir zu meinem Geburtstag das Versprechen gegeben, ihm zu helfen.

    Ich habe ihn Ambar genannt, weil er die schönsten bernsteinfarbenen Augen hat, die man sich vorstellen kann.

    Ambar hatte immense Angst, in mein Haus zu gehen. In seiner Angst versteift er sich und friert ein, er wird bewegungslos. Mit viel guten Worten (und anfangs auch über die Schwelle tragen) und vielen tollen Belohnungshappen habe ich ihn nach einigen Wochen nun soweit, dass er mit einer kleinen Aufforderung nachtrabt. Immernoch zögert er an den Häusern, an denen ihn Hunde in der Vergangenheit angebellt hatten und ich muss ihn ermuntern weiterzugehen. Sein Training ist einfach, weil er wirklich schlau ist, aber auch schwierig, weil er sehr erregbar ist. Wenn es zum Beispiel Zeit zum Spazierengehen ist, dann springt und bellt er und ist so erfreut, dass auch meine halbwegs erzogenen Hunde wieder alte Unarten zeigen. Ihm dies abzugewöhnen, wird noch einiges an liebevollem Training erfordern.

    Auf meinen Spaziergängen mit ihm nun habe ich gelernt, dass er mindestens 4 Namen hat:
    – Güero – Blondie
    – Perri – Hundchen
    – Chato – Stubsnase
    – Ambar – den Namen von mir.

    So schön es ist, dass er viele Freunde hatte, so wichtig ist zu verstehen, warum ich ihn trotzdem aufgenommen habe. Es sind zum einen die Kinder gewesen, die ihn kannten und mit ihm spielten, denen ich ein gutes Beispiel gegeben möchte, als ich den Hund in Pflege genommen habe. Aber auch die Erwachsenen, die mir von den Problemen erzählt haben, dass er nicht in ein Haus gehen will (einige wenige hatten ihn versucht, bei sich aufzunehmen), kann ich mit meinem Training beweisen, dass es nicht in der Natur des Hundes liegt, auf der Strasse leben zu wollen (das sind oft gehörte Aussagen), sondern die anerzogene Verhaltensweise, weil er in seinem ersten Heim ja permanent bestraft wurde, wenn er ins Haus wollte. Und natürlich für Ambar, der nun ca. 2 Jahre als ist und viele Schrammen und Wunden im Gesicht und Körper hat, von den Misshandlungen durch Menschen, von Kämpfen mit anderen Hunden und von Autounfällen, die leider hier sehr häufig sind.

    Ambar ist bereit für sein neues Zuhause. Er ist gesund, kastriert, geimpft.
    Er ist in Playa del Carmen, Mexiko und bitte helft mir ihm ein gutes Heim zu finden.
    Wir können auch über die Grenzen adoptieren.

  • Three Times makes Easy

    Three Times makes Easy

    oder Wie man sich am besten auf eine Prüfung vorbereitet

    Die Materialien, die wir erhalten, damit wir unsere Studenten korrekt auf die theoretischen Grundlagen ihres Tauchkurses vorbereiten, sind ein Teil der Vorbereitung. Aber wir müssen sie auch korrekt einsetzen.

    Ein Beispiel aus meiner Zeit, als ich Sporttauchkurses regelmässig unterrichtet habe:

    Kunde kommt in den Laden und möchte seinen Tauchkurs beginnen. Die Frage nach vorhergehender Erfahrung beantwortet er mit nein und ach ja, ‚ich bin auch nur eine Woche hier‘. Ihm wird das Buch in die Hand gedrückt und wenn der Tag noch nicht zu weit fortgeschritten ist, dann auch gleich die entsprechenden Videos (falls sie für den Kurs vorhanden sind). Die Wiederholungsfragen werden unmittelbar nach dem Video beantwortet und aus Zeitmangel wird auch oft mal gesagt, dass man sich die Wiederholungsfragen nach jedem Kapitel ansehen soll. Wenn man die nach dem Video beantworten kann, dann ist das ok und man braucht nicht das ganze Buch zu lesen, wenn nicht, einfach den entsprechenden Abschnitt im Buch nachlesen.

    Ich geb es zu, ich habe meine Tauchschüler auch schon so geprept.

    Die Frage ist, ob der Tauchschüler tatsächlich alles Notwendige im Langzeitgedächtnis abgespeichert hat.

    Bei der Lektüre zu einem etwas anderen Thema – nämlich klassischer, instrumentaler und operanter Konditionierung – bin ich dann auf diese überaus ausführliche Seite gestossen und das Einleitungskapitel hat mich zu diesem Blog inspiriert.

    Mehr kann man hier unter dieser Seite nachlesen (auf Englisch) auf der Seite Psych Web von Dr. Dewey.

    Für solche Studenten, denen das Wissen nicht sofort zufliegt, ist seine Schlussfolgerung, dass man eine neues Thema dreimal studieren sollte (intensiv durchlesen und nichts sonst), damit es verstanden wird und man es zu seinem eigenen Gedankengut macht. Und dies nennt es sein „Three Times makes Easy“.
    In der ersten Stufe macht man sich mit der Thematik bekannt, aber es entsteht noch kein stimmiges Ganzes. Der Student sagt, ‚Ich hab das studiert‘, aber er kann noch keine Antworten auf die Wiederholungsfragen geben, wenn das Buch geschlossen ist.
    Beim zweiten Durchlesen formen sich Verlinkungen. Einige Dinge beginnen Sinn zu machen. Der Student kann auf diesem Level isolierte Antworten geben, die korrekt klingen, aber er kann sie nicht diskutieren, was sie in einem grösseren Kontext bedeuten.
    Beim Dritten Durchlesen wird alles klar. Oft erscheint es in der Rückschau als einfach oder selbstverständlich. Ein Student auf diesem Level fühlt sich mit dem Material vertraut und könnte es einem anderen Studenten beibringen.

    Alles was notwendig ist, um Lernen einfach zu machen, ist das dreimalige Lesen.

    Die Wiederholungsfragen werden nach dem Durchlesen beantwortet, nachdem man eine kleine Pause gemacht hat, damit man auch wirklich abtestet, dass man auf das Langzeitgedächtnis zugreift.

    Im Tauchen haben wir dieses Dilemma augenscheinlich gelöst, in dem das Wissen via Video, Textbuch und praktischer Wiederholung anhand von Wiederholungsfragen, Abschlusstest und den praktischen Anwendungen in und am Wasser angewendet werden. Wichtig ist aber, dass es mehrmals vorkommt, damit es zu einem permanenten Erinnern und Verstehen kommt. Aber reicht es auch, dass es wirklich gelernt ist und im Langzeitgedächtnis abgespeichert ist?

    Wie sind eure Erfahrungen damit?

    Christine

    Die Idee für diesen Beitrag kam übrigens zustande, weil ich im Lernen bin, wie ich meine Hunde am besten trainieren kann, da offensichtlich kein grosses Angebot an guten Trainern hier in meiner Gegend besteht.

    Zum Weiterlesen über Trainingstheorien hier auch ein weiterer Beitrag von mir, in dem ich über ähnliche Mechanismen der Kompetenzstufenentwicklung geschrieben habe.

    Diesen Blog habe ich auch 2024 nach 10 Jahren nochmal überarbeitet.

  • Taucher und Druckausgleich

    Taucher und Druckausgleich

    In der Praxis begegne ich sehr häufig Tauchern, die obwohl sie bereits seit vielen Jahren tauchen, dennoch die falsche Druckausgleichstechniken anwenden. Wie jede schlechte Angewohnheit ist es umso schwieriger eine einmal gelernte Verhaltensweise umzulernen, als von Anfang an das Korrekte zu erlernen.

    Auch Tauchanfänger bekommen oftmals die falschen Informationen, die dazu führen, dass der Taucher während oder nach dem Tauchen Beschwerden hat.

    Als Tauchlehrer mit über 10 Jahren Erfahrung im Unterrichten von Anfängern bis hin zum technischen Tauchen in Höhlen (dies seit 2009), ist es mein Bestreben auch bei „nur“ geführten Tauchgängen, solche Fehlinformationen und falsches Verhalten zu korrigieren. In Kursen ist es sowieso fester Bestandteil und ich bin stolz, dass ich vielen schon helfen konnten, die sonst vermutlich wenig Freude beim Tauchen hätten.

    Seitdem ich den Link von Dr. Edmund Kay mit dem hervorrangenden Video eines Vortrags über den Druckausgleich gefunden habe, hilft eingangs schon ein Verweis auf dieses Video verbunden mit dem Einüben der korrekten Techniken am Tauchplatz und während der Tauchgänge vor allem beim Abtauchen. Leider ist die Seite und das Video „The Diver’s Ear – Under Pressure“ nur auf Englisch vorhanden.

    Ich kann es nur wiederholen, das Ansehen, Üben und Anwenden der korrekten Techniken hilft Probleme und Schmerzen zu vermeiden.

    Einige der oft gehörten Aussagen:

    Meine Tuben sind sehr eng und ich kann den Druckausgleich nicht richtig machen und es schmerzt immer.

    Natürlich gibt es pathologische Veränderungen, die dauerhaft den Druckausgleich erschweren oder Erkrankungen wie Schnupfen, Allergien, die die Durchgängigkeit der Tuben so weit herabsetzen, dass ein Druckausgleich nicht herbeigeführt werden kann. Dann heisst es aber: absolut tauchuntauglich (wenngleich im Falle des Schnupfens etc. dies meist nur temporär tauchuntauglich ist).

    Die Enge der Tuben ist nicht der Grund der Schmerzen, sondern dass zuwenig Druckausgleich herbeigeführt wird, zu spät oder die falsche Technik angewandt wird.

    Mein Arzt hat gesagt, dass ich immer Probleme und Schmerzen haben werde und das ist ok.

    Diese Aussage habe ich tatsächlich so gesagt bekommen. HALT, nein, es ist nicht ok!

    Am Ende des Urlaubes geht es dann.

    Ich würde den Tauchern wünschen, dass es bereits am ersten Tauchtag gut klappt und man kann dies mit der richtigen Druckausgleichstechnik erlernen. Am Ende des Urlaubs hat der Taucher sonst ein Barotrauma oder mit viel Glück sich dann durch die Erfahrungen während der Tauchgänge in seinem Verhalten so angepasst, dass weniger Schmerzen auftreten. Es geht auch schmerzfrei!

    Ich habe Tropfen dabei, die ich immer nehme.

    Im eigentlichen Sinne der Tauchtauglichkeit ist der Taucher nicht fit für den Tauchgang, wenn er Medikamente nehmen muss.

    Ich habe nach dem Tauchen immer das Gefühl, wie wenn ich Watte in den Ohren habe und schlecht höre.

    Das Trommelfell hat höchstwahrscheinlich schon ein beginnendes Barotrauma und dieses Anzeichen sollte ernst genommen werden. Man sollte mit dem Tauchen ein paar Tage aussetzen, bis sich das Hörvermögen wieder normalisiert hat.

    Ich brauche etwas länger für den Abstieg.

    Erstmal ist dagegen absolut nichts einzuwenden. Der Taucher, der am meisten Zeit benötigt, gibt das Tempo vor. Problematisch wird es, wenn die Buddyteams getrennt werden (mein Partner wartet schon mal unten auf mich), wenn es Strömungstauchgänge sind (mit unterschiedlicher Strömung an der Oberfläche und im Freiwasser bzw. am Grund) und vor allem dann, wenn in Strömung der Tauchplatz auch noch relativ klein ist. Jeder Taucher sollte sich im Urlaub immer eintauchen und diese Tauchgänge gegen Ende legen, wenn alles wieder wie geschmiert läuft. Sind jedoch die Druckausgleichsprobleme bis dahin nicht behoben, gibt es leider eine Einschränkung und diese Tauchplätze sind nicht für diese Taucher geeignet. Im Falle des Grottentauchens muss man auch noch berücksichtigen, dass während des Tauchgangs mehrmals Tiefenwechsel stattfinden können und man bei manchen Grotten- oder Höhlentauchgängen durch flache Bereiche taucht und danach wieder abtauchen muss, um an den Ausstieg zurückzukommen.

    Noch niemand hat mir das zuvor gesagt

    Auch wenn der Taucher es nicht hören will und sich auch vielleicht in seiner Taucherehre gekränkt fühlt. Aber aus Gründen der Tauchsicherheit behalte ich mir das Recht vor, Tauchplätze nicht anzubieten, wenn ich das Gefühl habe, dass es über das taucherische Können des Tauchers hinausgeht. Und im Fall von Druckausgleichsproblemen sollte der Taucher selber seine Gesundheit ernst nehmen. Damit es zu keinem Unfall kommt, der aus Unwissenheit über die Tauchbedingungen passiert, bin ich in diesem Fall lieber übervorsichtig. Risikobereitschaft und „Das wird schon gut gehen“ Denken haben im Tauchsport nichts zu suchen.

    In diesem Sinne, allzeit gute Tauchgänge, und viel Spass beim Üben der verschiedenen Druckausgleichstechniken.

    Christine

  • Der Hund ohne Namen

    Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, war ich auf dem Weg zu einem anderen Hund, dessen Halter ich helfen wollte, seinem Hund eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Ich bereitete mich darauf vor, einen älteren Hund zu sehen, der so unterernährt war, dass er nicht mehr stehen konnte, der wegen einer rheumatischen Erkrankung zu starke Schmerzen hatte, dass er nicht mehr essen wollte.

    Und dann sah ich ihn; er lief auf die Strasse, fast vor mein Auto. Ein Junghund von vielleicht 6 Monaten, zaundürr, dreckig und mit einer offenen Wunde an der hinteren Pfote. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich stoppte das Auto und stieg schimpfend und wetternd aus, schimpfend auf den Hund und die Leute, die in der Nähe waren. Ich fragte, wem er gehört, wer sich um ihn sorgt, was für seine Behandlung getan wurde. Die Antworten kamen spärlich, erst unfreundlich, dann sogar unhöflich und sogar mit der Polizei drohend; als ich nicht nachgab, um zu erfahren, wer der Hundehalter ist, wurden die Türen geschlossen. Also nahm ich den Hund mit.

    Er legte sich auf den Boden in Demutshaltung und wedelte verzweifelt mit dem Schwanz. Er hat mich vor lauter Angst angepinkelt, als ich ihn aufnahm. Zuhause habe ich in von meinen Hunden entfernt gehalten, weil ich ja wusste, dass er keine Impfungen hatte und ich nicht sicher sein konnte, dass er keine ansteckenden Kranheiten hatte.

    Nein, darauf war ich nicht vorbereitet, aber meine Scheuklappen waren unten und ich konnte nicht wegsehen. Unterernährte Hunde sehe ich täglich, aber wenn ich offene Wunden sehe und dann dieses Egal-gefühl der Leute, die sich eigentlich um das Tier kümmern sollten, das ist zuviel. Am nächsten Tag sollte ich um 9:00 meinen Tauchschüler abholen, aber um 9:00 machte der Tierarzt erst auf. Also mit dem Hund zum Taucher, diesen einladen und ab zum Tierarzt. Danke, Franco, dass ich das machen konnte. Der Hund wurde tagsüber beim Tierarzt vesorgt und abends habe ich ihn nach meiner Arbeit wieder abgeholt.

    Mein grösster Dank geht auch an meinen Tierarzt, Dr. Ruben von Sanimal in Playa del Carmen, der sich wunderbar um meine Tiere kümmert und auch um alle anderen, die ich zu ihm bringe. Ohne ihn wäre ich wahrlich aufgeschmissen. Die nächsten 2 Wochen war ich täglich bei Tierarzt, damit er den Verband wechseln konnte und vor allem auch die Wunde beobachten, ob sie sich nicht doch entzündet und mit stärkere Antibiotika behandelt werden muss. Wir hatten auch diesmal Glück. Na ja, es ist immer relativ, der Hund hatte eine Fraktur in den Zehenknochen, ein Knochensplitter fiel nach ein paar Tagen ab, die extreme Schwellung der Pfote ging zwar zurück, aber es blieb zum Schluss eine Fehlstellung der Zehen und er läuft nun sehr stark auf dem Ballen, so dass dieser mehr geschwollen ist als normal und eine Zehe steif blieb und nach oben zeigt. Die Verletzung war nach Aussagen meines Tierarztes bestimmt schon 10-14 Tage alt und ausser abwarten wie alles verheilt, war erstmal nicht mehr zu machen.

    Nach ein paar Wochen kamen wir überein, dass die Wunde den Umständen entsprechend sehr gut verheilt ist, der Hund läuft und tollt wie jeder junge Hund und hat offensichtlich keine Schmerzen mehr. Eine Korrektur des falsch verwachsenen Knochen erscheint mir daher mit mehr Schmerzen als Vorteilen verbunden. Mein nächstes Anliegen war ihn zu kastrieren.

    Und ihm danach ein Zuhause zu suchen.

    Denn niemals wollte ich noch einen Hund mehr. Nun eigentlich wollte ich auch keine 6 Hunde; ich war mit meinem Hund Nr. 1 glücklich und kam nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Umstände zu allen anderen (das erzähl ich vielleict ein ander Mal). Kann ich ein weiteres Maul füttern? Nun, das ist nicht das Problem, die 15 Pesos mehr täglich kann ich verkraften. Was ins Geld geht sind all die Flipflops, die er zerkaut (ja ich weiss es ist er, weil das im Welpenalter und wenn sie so viel alleine sind, schon fast normal ist). Kostenintensiv ist es, wenn sie geimpft werden müssen, wenn sie krank sind; selbst die Zeit, die ich eigentlich jedem einzeln widmen müsste, das Geld, welches ich nicht habe, um zu lernen, wie man sie richtig trainiert oder auch mal jemand zu engagieren, der mit ihnen spazieren geht, wenn ich wieder mal den ganzen Tag ausser Haus bin. In Urlaub fahren, heisst nun doppelt sparen, für mein Hotel und das Hundehotel. Nein, das Geld habe ich nicht, es geht momentan eben so irgendwie und ich will nicht über das Später nachdenken.

    In all der Zeit lernt man so ein Tier natürlich kennen, genauso wie man Menschen kennenlernt, wenn man länger mit ihnen zusammenist. Und es schmerzt, wenn man sich dann trennt. Aber das ist kein Grund, ihn nicht herzugeben. Menschen ziehen weiter, die Tiere, denen ich helfen will, gehen zu anderen Familien. Allerdings suche ich ein Heim für ihn, das zumindest besser als meines ist und dass ihm eine Zukunft gibt. Dieses Versprechen habe ich ihm gegeben, als ich ihn am ersten Tag im Arm hatte.

    Hier ist nun meine Bitte. Ich benötige die Hilfe von euch, meine Freunden, Bekannten, Gleichgesinnten, die mir helfen, dass er ein Heim findet. Es ist nur möglich, wenn wir alle zusammenarbeiten. Meine Arbeit mit ihm ist – fast – getan, nun muss er weiterziehen. Bitte, helft mir, damit ich weiteren Tieren in Not helfen kann.

    Seinen endgültigen Namen hat er übrigens von mir am 2. Tag bekommen. Am ersten Tag beim Tierarzt hiess er noch Bigfoot, aber das es der 13. Mai war und der Geburtstag meiner Mutter, habe ich ihn ihr zu Ehren Lui getauft.

    Lui, sei glücklich, finde deine Familie und lebe ein langes Leben.

  • Flashmob

    Als Flashmob bezeichnet man eine Gruppe von Personen, die sich für den Aussenstehenden scheinbar zufällig zusammenfinden und eine Aktion durchführen.

    Anfang Juni 2013 haben sich 16 Taucher aus insgesamt 11 verschiedenen Nationen einem Aufruf von HP Hartmann folgend in einer Cenote hier in der Riviera Maya zusammengefunden und ich war auch dabei. Das Ergebnis kann man hier als First Ever Cave Diving FlashMob ansehen.

    Selbst mehrere Wochen später klingt dieser Tag immer noch in mir nach als einer der Highlights des Jahres 2013; und dies wird auch noch lange anhalten. Als Höhlentaucher kenne ich die Vielfältigkeit und Schönheit der unterschiedlichen Systeme hier und geniesse dies mit jedem Tauchgang. Es ist aber gar nicht so einfach, jemandem diese Schönheit zu erklären und vor allem auch die oft gehörte fälschliche Vorstellung von dunklen und engen Höhlen zu übermalen. Selbst gute professionelle Fotos oder Videos zeigen immer nur einen begrenzten Ausschnitt. In diesem Video sind mehrere Elemente vereint, die die Perspektive erweitern. Zum einen natürlich die grosse Anzahl von Tauchern, die mit Steve während des Tauchgangs zusammentreffen und auf dem Höhepunkt sich alle gemeinsam auf dem gleichen Kurs befinden. Alle Lampen zusammen strahlen die Höhle aus und die Dimension dieses enorm grosse Tunnels wird auch auf dem 2-dimensionalen Medium fassbar. Darüber hinaus waren einige von uns zusätzlich auch mit extrem starken Videolichtern ausgestattet. Ein überaus effektiver Trick ist das synchrone Schwenken unserer Lampen, mit dem wir eine Dreidimensionalität in das Video bringen, die ich sonst so noch nicht gesehen habe. Der Effekt, dass die Taucher zuerst angeleuchtet sind und dann als Silhouette vor der erleuchteten Höhle stehen und dies im Wechsel, ist einfach gigantisch. Selbst die Verzögerung, die man erkennt, bis alle Taucher in die Aktion einsteigen, erhöhen nur den Endeffekt. HP hat dieses Video in einem Durchgang geschossen und wie immer hat er schöne lange Kamerafahrten. Da er mit dem Scooter unterwegs war, konnte er schnell die Position wechseln und dies hat auch bei seinen Videofahrten am gesamten Team vorbei oder von der einen Seite der Höhle auf die andere geschickt ausgenützt. Kurzum, dieses Video ist dazu geeignet, jedem, auch den Ängstlichen, die Schönheit dieser unterirdischen und nicht für jeden erreichbaren Welt vorzuführen.

    Für mich als Teilnehmer war dieser Tag besonders, weil es Spass machte, weil wir unter Freunden waren, weil es nicht ums Geldverdienen ging, sondern darum, einen schönen Tag mit Höhlentauchen zu geniessen und ihn mit Freunden und einem geselligen Zusammensitzen auch ausklingen zu lassen. Dies kann man ein bisschen im Making of Cave Flashmob sehen.

    Und damit ihr seht, dass wir wirklich unglaublich Spass hatten, hier zum Schluss noch unser Harlem Shake:

    Happy Diving
    Christine